Klagenfurt

Gerettet: 48 Hunde erlebten die Hölle

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Jahrelang eingesperrt - Leben in Kot und Dreck.

Diese Bilder jagen jedem Tierliebhaber Schauer über den Rücken: Insgesamt 45 Hunde wurden am Montag von Tierheimmitarbeitern und der Polizei von einem Kärntner Hof gerettet.

Seit Jahren waren die Hunde in einem alten Bauernhaus in Bad Eisenkappel (Bezirk Völkermarkt) in der Nähe der österreichisch-slowenischen Grenze von einer 63-jährigen Pensionistin fast zu Tode gequält worden.

Nie waren die Tiere im Freien, niemals beim Tierarzt. Ihre Körper waren von Flöhen, ihre Ohren von Milben befallen, die Krallen eingewachsen. Der gesamte Fußboden war mit einer zentimeterhohen Schicht ihrer eigenen Exkremente überzogen. Nicht einmal eine Wasserstelle gab es für die Colliemischlinge, die sich jahrelang wild vermehrt hatten.

„Unsere Pfleger haben schon viele schreckliche Zustände gesehen. Aber das hat alles übertroffen“, erklärt Alexander Zuzzi vom Tierschutzkompetenzzentrum Kärnten.

Aufgeklärt wurde der schlimme Fall nun erst durch einen Nachbarn der 63-Jährigen. Er hatte die Behörden über den fürchterlichen Gestank informiert. Schon seit zwei Jahren waren im Bezirk immer wieder herrenlose, streunende Hunde gefunden worden, die gerettet werden mussten. Dass es aber so schlimm werden würde – damit hatte niemand gerechnet.

„Besitzerin glaubt, sie
ist eine Tierfreundin“
Fest steht: Bisher war die 63-Jährige polizeilich noch nie aufgefallen, und: „Sie sah sich selbst als Tierliebhaberin“, heißt es aus der Polizeiinspektion Bad Eisenkappel. „Sie hat die Tiere zwar regelmäßig gefüttert, lebt aber in einer anderen Welt, hat Unwahrheiten über die tatsächlichen Zustände erzählt“, erklärt Zuzzi. Einer Schuld ist sich die Pensionistin nicht bewusst. Sie wird nun wegen Tierquälerei angezeigt.

Ihre Hunde dagegen warten nun in Klagenfurt auf ein neues Zuhause. „Jetzt fängt für sie endlich die schöne Zukunft an“, erklärt Alexander Zuzzi vom Tierschutzkompetenzzentrum und hofft, rasch liebevolle, neue Besitzer für die Tiere zu finden.

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