Derzeit laufen letzte Vorbereitungen. 40-Jährige will es noch mal wissen.
Sie ist eine der erfolgreichsten Bergsteigerinnen der Welt: Gerlinde Kaltenbrunner.
13 von 14 Achttausendern hat die gebürtige Oberösterreicherin aus Spital am Pyhrn schon ohne Sauerstoff bezwungen. Nur einer fehlt ihr noch in ihrer Liste: der K2. Mit 8.611 Metern ist der K2 der zweithöchste Berg der Welt und gilt unter Bergsteigern als der schwierigste. Doch bis zuletzt war nicht klar, ob Kaltenbrunner überhaupt noch einmal einen Versuch wagen wird.
2010 stürzte Bergsteigerkollege vor ihr in den Tod
Erst im Vorjahr war ihr Bergsteigerkollege, der Schwede Fredrik Ericsson, beim Aufstieg vor ihren Augen in den Tod gestürzt. Kaltenbrunner war sofort ins Basislager zurückgekehrt und nach Europa abgereist. Auf die Frage, ob sie noch einmal einen Versuch wagen würde, ließ sie damals alles offen: „Das kann ich jetzt noch nicht beantworten. Ich brauche Abstand vom K2.“
Ein Jahr später scheint der Schock überwunden. Im Juni will sie zu ihrem nächsten Aufstiegsversuch aufbrechen. Anders aber als im Vorjahr, als sie über die Cesen-Route ging, will sie es diesmal über die chinesische Nordseite versuchen.
Aufstieg auf 4.750 Meter mit Hilfe von Kamelen
„Besonders freue ich mich auf den sicher sehr abenteuerlichen Anmarsch mit Kamelen über den Aghil-Pass (4.750 Meter) und durch das einsame, wunderschöne Shaksgam-Tal bis ins Basislager (3.900 Meter). Nur wenige Leute sind bisher in diesem einzigartigen abgelegenen Tal unterwegs gewesen. Durch die Flüsse kommt man nur mit Hilfe der Kamele“, schreibt Kaltenbrunner auf ihrer Website.
Nun laufen die letzten Vorbereitungen für den nächsten Versuch auf Hochtouren. Bleibt zu hoffen, dass Kaltenbrunner heuer mehr Glück hat als in den Jahren zuvor. Im Sommer 2007 waren zwei Aufstiegsversuche fehlgeschlagen, ebenso 2009 und 2010. Doch die 40-Jährige will es jetzt noch einmal wissen.
Vor einem Jahr: Ein Toter am K2
Es war am 6. August 2010 in den frühen Morgenstunden, als Gerlinde Kaltenbrunners schwedischer Bergkamerad Fredrik Ericsson vor ihren Augen in den Tod stürzte. Gemeinsam waren sie auf dem Weg zum Gipfel des K2, Ericsson zum Zeitpunkt des Unglücks kurz vor Kaltenbrunner. Ohne Seil hatte der Schwede am Flaschenhals einen Haken schlagen wollen, war abgerutscht und abgestürzt. Schockiert kehrte Kaltenbrunner zurück.