Mobbing

Gewalt an den Schulen nimmt zu

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Erschreckend: Lehrer schlichten nicht, oft geht sogar von ihnen Gewalt aus.

Zwei Schüler, die in der Pause in einen Streit geraten und die Fäuste sprechen lassen. Buben, die andere heimlich in der Umkleidekabine fotografieren und die Fotos auf Facebook veröffentlichen. Beschimpfungen, Mobbing, Schubsereien. Vielfältige Phänomene von Gewalt wie diese sind an Österreichs Schulen längst Alltag.

Mehr Gewalt unter Buben
Wie eine neue Studie zeigt (Umfrage unter 1.500 Schülern), ist die Gewalt ausgeprägter als erwartet: Jeder vierte 15-Jährige sagt, mindestens zwei Mal im Monat von Mitschülern geschlagen, geschubst, getreten oder gestoßen zu werden. Bei den Mädchen sind es sechs Prozent. An sich sind Buben häufiger als Mädchen Opfer von Gewalt.

Diese geht nicht immer nur von Mitschülern aus. 40 Prozent der Burschen geben an, ein Mal in sechs Monaten Gewalt durch Lehrer zu erfahren. Dass Lehrer bei Auseinandersetzungen schlichten, ist ein falscher Trugschluss. „Mehr als 40 Prozent der Lehrer greifen bei Gewalthandlungen nicht ein“, so Studienautorin Dagmar Strohmeier zu ÖSTERREICH.

Gewalt öfter bei Migranten
Interessant: Während bei Buben die Gewalt keine Auswirkung auf die schulischen Leistungen habe, hätten in Gewalt verstrickte Mädchen sofort ein niedrigeres Leistungsniveau.
Laut der Studie kommt Gewalt öfter unter Migranten und in Pflichtschulen vor. Mathilde Zeman, Schulpsychologin des Wiener Stadtschulrats, sagt zu ÖSTERREICH: „Die Quantität der Gewalt nimmt ab, aber die einzelnen Handlungen sind massiver.“

ÖSTERREICH: Sie haben als Schulpsychologin täglich mit Opfern zu tun. Was sind Ihre Erfahrungen?
Mathilde Zeman: Es gibt keinen Anstieg der Gewalt, aber die einzelnen Handlungen sind massiver. Raufereien werden gewalttätiger geführt, der am Boden liegende wird getreten.
ÖSTERREICH: Welche Entwicklungen sehen Sie noch?
Zeman: Gewalt in Neuen Medien nimmt zu. Heimlich gemachte Fotos werden ins Internet gestellt, Mitschüler online beschimpft oder böse Gerüchte gestreut. Das Schlimme: Diese Gewalt nimmt kein Ende, ist rund um die Uhr.
ÖSTERREICH: Was ist die Lösung?
Zeman: Schulen müssen Verhaltensregeln vereinbaren und das Team-Buildung verstärken.

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