Causa wieder entfacht:

Gibt es ein Baby von Natascha?

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FPÖ: Kampusch hat seit 2003 Kind
 - Grüne: Aufklärung "vertuscht"

In der Causa Kampusch gehen die Wogen hoch: Zwischen FPÖ und Grünen tobt ein wilder Streit um ein mögliches Kind von Kampusch.

Der Fall „Natascha Kampusch“ kommt nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: Jetzt fordern alle Oppositionsparteien im Parlament einen U-Ausschuss und legen jeden Tag neue, dramatische Details auf den Tisch.

Am Mittwoch legte der grüne Abgeordnete Pilz neue Fakten auf den Tisch. Sein Vorwurf: Die Staatsanwaltschaft habe die wahren Details der Causa Kampusch „gezielt vertuscht“. Laut Pilz soll Hinweisen auf ein Kinderporno-Netzwerk im Umfeld von Priklopil, das in Wahrheit hinter der Kampusch-Entführung stecken könnte, nur unzureichend nachgegangen worden.

Wilde Gerüchte um „Baby“
Schon Dienstag hatte die „Kampusch-Offensive“ aller Oppositionsparteien zu einem viel diskutierten Auftritt von FPÖ-Chef Strache geführt. Er behauptete in einer Pressekonferenz, dass es ein Baby von Natascha gebe. FP-Chef Strache: „Es ist wahrscheinlich, dass Natascha Kampusch im Verlies ihres Entführers Wolfgang Priklopil ein Kind zur Welt gebracht haben könnte.“

Die blaue Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein ergänzte sogar: Es gebe starke Indizien dafür, „wie etwa eine Haarlocke eines Kindes in Zellophanhülle oder auch ein Buch über Säuglingspflege, die im Haus gefunden worden sind“.

Die FPÖ-Abgeordnete: „Was ist mit diesem Kind? Wenn es lebt, dann stellt sich die Frage: Bei wem?“

Mutter mit 15?
Tatsächlich dürfte die FPÖ im Besitz von Informationen sein, wonach das angebliche Kampusch-Baby bereits 2003 – als Natascha 15 Jahre alt war – geboren wurde und heute bei einer Bekannten des Opfers leben soll. Angeblich ist die FPÖ auch im Besitz des Geburtsdokumentes.

Frau Kampusch, die eine Lehre zur Goldschmiedin absolviert, wollte Mittwoch zur Causa nicht Stellung nehmen. Ihr Sprecher: „Sie kommentiert keine Gerüchte.“

Peter Pilz ist empört: „Diese Spekulationen der FPÖ über ein Kind sind eine Sauerei, das ist eine schwere Verletzung der Parlamentskultur.“

Donnerstag um 8.30 Uhr tagt erstmals der Stapo-U-Ausschuss zur Causa Kampusch. Da sollen ab heute alle brisanten Fragen zum Kriminalfall noch einmal auf den Tisch kommen – freilich unter strikter Geheimhaltungspflicht.

Alle Oppositionsparteien sind einig: Am Ende dieses Geheimausschusses soll ein parlamentarischer U-Ausschuss stehen, der den kompletten Fall Kampusch noch einmal aufrollt. Er soll im März 2012 starten.
 

FPÖ: "Hinweise auf ein Kind"

ÖSTERREICH: Die FPÖ behauptet, Kampusch könnte ein Kind haben, warum?
Dagmar Belakowitsch: Es gibt eine Indizienkette, die dafür spricht, dass Natascha Kampusch möglicherweise ein Kind geboren hat. Sie hat einen Arzt gefragt, wie lange eine Schwangerschaft zurückzuverfolgen ist. Zudem wurden eine Haarlocke in Zellophan und ein Buch über Säuglingspflege im Haus von Entführer Priklopil sichergestellt. Die Locke könnte Natascha haben.

ÖSTERREICH: Was muss jetzt passieren?
Belakowitsch: Was ist mit diesem Kind? Wenn es lebt, dann stellt sich die Frage: bei wem?
 

Pilz: "Das ist abstoßend"

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur FPÖ-Behauptung über ein mutmaßliches Kampusch-Kind?
Peter Pilz: Das ist abstoßend und eine Verletzung der parlamentarischen Kultur. Wir haben eine besondere Verpflichtung Menschen, Opfern und Daten gegenüber. Natascha Kampusch muss als Opfer geschützt werden.

ÖSTERREICH: Setzen Sie Schritte gegen die FPÖ?
Pilz: Sollte es tatsächlich Hinweise in diese Richtung geben, wäre es angebracht, das nicht öffentlich zu thematisieren. Die FPÖ hat neue Grenzen unterschritten, das regt die Leute auf der Straße wirklich auf. Ich werde das jetzt parlamentarisch thematisieren.

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