Prozess nächste Woche

Gift-Busen: Worst Case für Steirerin

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Brust-Implantate platzten. Nächste Woche Pozess-Start in Frankreich.

Nächste Woche beginnt in Frankreich der Prozess rund um defekte Brustimplantate - dem größten Skandal der Schönheitsmedizin. In Marseille stehen PIP-Firmengründer Jean-Claude Mas und vier leitende Angestellte des insolventen Unternehmens wegen vorsätzlicher Täuschung vor Gericht. Tausende Frauen haben sich als Privatbeteiligte angeschlossen, darunter 73 Österreicherinnen. Jetzt spricht eine Betroffene über ihren jahrelangen Leidensweg.

Zweifache Mutter erlebte "worst case" - Implantate platzen
Die 26-jährige Carola S. aus der Südsteiermark hat aus den Medien von dem Skandal erfahren und schließt sich der Sammelklage, die über den Verein für Konsumenteninforamtion (VKI) eingebracht wird, an. Doch dann nimmt ihr Leidensweg eine dramatische Wendung: Der "worst case" tritt ein - eines ihrer Implantate ist geplatzt.

Rettung durch Not-OP
Bei der Not-OP im Februar 2012 werden die Implantate entfernt. Die Einlage rechts war tatsächlich gerissen, vermutlich schon lange zuvor, Silikon war ausgetreten und die Brust komplett entzündet. Ein Austausch erwies sich zu diesem Zeitpunkt als medizinisch unmöglich. Diesen Gedanken hat Carola S. mittlerweile endgültig verworfen. Auch wenn sie mit dem Aussehen ihrer Brust jetzt unzufriedener ist als vor dem ersten Eingriff, hat sie "damit abgeschlossen".

Betroffene: "Ich werde immer Angst haben"
Die junge Mutter hat sich nach der Geburt ihres Sohnes die Implantate in einer Beautyklinik in Prag einsetzen lassen. Mit dem "gemachten" Busen habe sie sich aber nie wohlgefühlt. "Ich werde immer Angst haben", so die Betroffene, die wegen der Unsicherheit und der ständigen Schmerzen Panikattacken hatte. Noch heute hat sie Angst, dass Silikonreste in ihrem Körper sein könnten und sie eine Vergiftung erleide.

Prozess: Opfer hoffen auf finanzielle Entschädigung
Vom Strafprozess in Marseille erwartet sich die 26-Jährige, dass Firmengründer Jean-Claude Mas "zur Rechenschaft gezogen wird. Eine Mitverantwortung sieht sie auch beim TÜV Rheinland, der in ihren Augen seine Kontrollpflicht verletzt habe. Zahlreiche Patientinnen sowie Händler verlangen in einem weiteren Prozess in Toulon Entschädigungen in Millionenhöhe von der Institution. In Toulon geht es auch darum, einen Schuldigen zu finden, der die Opfer finanziell entschädigt, denn die Firma PIP ist pleite.

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