Neuer Fall Blauensteiner?

Gift-Witwe "kann sich Tode nicht erklären"

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Arsenvergiftung: Zwei Männer unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommen.

Eine 51-jährige Polin, die nach dem rätselhaften Tod zweier ihrer Bekannter in Krems wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet sämtliche Vorwürfe. "Sie kann sich das nicht erklären", sagte Franz Hütter, Sprecher der Kremser Staatsanwaltschaft, am Samstag. Gegenüber der Polizei habe die Frau geschwiegen, bei der Haftverhandlung am Freitag zwar viel herumgeredet, aber keine schlüssige Erklärung geboten. Die nächste Haftprüfung werde am Freitag, den 13. April, stattfinden.

Bogumila W. wird verdächtigt, den Wiener Herbert A. "durch regelmäßiges Verabreichen von Arsen getötet zu haben". Er starb am 15. Oktober 2010. Die Frau hatte als Pflegerin in der Wohnung des 68-Jährigen gewohnt, die ihr "als Vorausleistung für zu erbringende Pflegedienste" überschrieben worden war. Den Mann habe sie auch während längerer Krankenhausaufenthalte mit von ihr selbst zubereiteten Speisen versorgt.

Eine Anzeige habe es nach dem Tod des Wieners zunächst nicht gegeben, weshalb er normal beerdigt wurde. Auch bei der Obduktion im Krankenhaus war man von einem natürlichen Tod ausgegangen. Erst über ein Jahr später wurde der Gerichtsmediziner Christian Reiter mit der Untersuchung einer Gewebeprobe beauftragt. Er stellte schließlich eine Arsenbelastung in der Größenordnung des 50-fachen der normalen Konzentration fest. Daher wurde diese Woche die Festnahmeanordnung erlassen.

Die Beschuldigte hatte zuletzt bei einem Mann (81) aus Wien gewohnt, wo sie auch festgenommen wurde. Laut Hütter gebe es bei ihm zwar keine Anzeichen auf eine Vergiftung, untersucht werde sein Blut aber natürlich dennoch, bestätigte er einen Bericht der Tageszeitung "Österreich".

Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen durch eine Anzeige der Hinterbliebenen von Herbert A, so der Sprecher. Die Tochter hatte Medienberichten zufolge erst verspätet vom Tod ihres Vaters erfahren, die gesamte Verlassenschaft sei verschwunden gewesen. Daher habe sie zu recherchieren begonnen und sei schließlich auf den Fall des Niederösterreichers Alois F. (62) gestoßen. Er war am 14. Februar vergangenen Jahres im Krankenhaus laut Obduktion an den Folgen einer Schimmelpilzinfektion verstorben und zuvor ebenfalls von Bogumila W. versorgt worden. Der Anwalt der Tochter informierte daher die Polizei in Krems.

Arsenrückstände wurden bei Alois F. nicht gefunden, laut Reiters Expertise sei eher von einer pflanzliche Vergiftung auszugehen. Genauere Aufschlüsse sollen die Untersuchungen nach den bald stattfindenden Exhumierungen beider Leichen geben, erklärte Hütter.

Dass die Polin das Begräbnis eines der Männer bereits ein Monat im Voraus organisiert hatte, ist laut Staatsanwaltschaft nicht richtig. Der Betreffende habe gewusst, dass er bald sterben werde und seine Beerdigung daher selbst noch zu Lebzeiten geplant.

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