75 Zentimeter lang
Giftige Kobra in Wiener Hundepark gefunden
02.06.2010
Die Giftnatter wurde inzwischen ins Haus des Meeres gebracht.
Eine 75 Zentimeter lange Monokelkobra jagte einer Frau am Dienstagnachmittag in einem Park in Wien-Meidling einen ordentlichen Schrecken ein. Die Giftnatter war in einem Karton verpackt und bei einer Hundeauslaufzone deponiert. "Ich habe ihn hochgehoben, geschüttelt - da hat sich etwas bewegt", schilderte die 31-Jährige. Die Finderin brachte die Schachtel ins Tierschutzhaus. Mittlerweile hat das Reptil in einem Terrarium im Haus des Meeres ein neues Heim gefunden, wie Direktor Michael Mitic berichtete. Mitic war sehr überrascht, auf eine Kobra zu stoßen. In Wien sind giftige Reptilien jedenfalls verboten.
"Ich bin nicht mehr giftig"
"Die Kobra hat sich
bei ihrer Ankunft im Haus des Meeres extrem gebärdet", sagte
Mitic. Mittlerweile konnte sich die junge Schlange etwas beruhigen. "Auf
dem Bauhauskarton war 'ich bin nicht mehr giftig' vermerkt, aber das ist
eine dubiose Sache, an die ich nicht glaube", so der Direktor. Denn nur
wenn man die Giftdrüsen einer Kobra operativ entfernt, ist diese tatsächlich
entgiftet, erklärte der Fachmann. Oft wenden Scharlatane Methoden an, die
keine Sicherheit bieten. "Wir behandeln sie jedenfalls wie eine normale
Giftschlange."
"Bitte nur mit toten Mäusen füttern", war auf dem Behälter außerdem mit Filzstift geschrieben. "Entgiftete Tiere haben ein Verdauungsproblem", erklärte der Experte. Das könnte den Hinweis erklären.
Klassische Brillenschlange
Die Indische Kobra mit zwei Flecken im
Nacken gilt als die klassische Brillenschlange. Das in Wien entdeckte Tier -
Fachbegriff: Naja kaouthia - hat nur einen runden Fleck, was ihren Namen
erklärt. Das schlanke Reptil ist eigentlich in Südostasien (in Gebieten
Indiens, Pakistans, Chinas und Malaysias) zu Hause.