Ein Gutachten bealsten den Ehemann und seine Lebensgefährtin.
Zwei Jahre nach dem mysteriösen Tod einer Niederösterreicherin in Paraguay sind ihr damaliger Ehemann und dessen Lebensgefährtin am Dienstag wegen Mordverdachts festgenommen worden, berichtete der "Kurier". Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hatte bei den Behörden in Paraguay eine Exhumierung der Leiche beantragt.
Probenmaterial wurde sichergestellt und untersucht. Das toxikologische Gutachten von Gerichtsmediziner Wolfgang Denk deute nun auf eine Medikamentenvergiftung hin, so die Zeitung.
Äußere Verletzungen waren bei der während eines Urlaubes mit ihrem Mann verstorbenen 47-Jährigen keine festgestellt worden. Die Behörden hatten "plötzlichen Tod" als Ursache vermerkt, eine Obduktion gab es nicht. Damaligen Medienberichten zufolge wurde die Frau auf Drängen ihres Mannes noch am selben Tag auf dem Friedhof der deutschen Kolonie Independencia begraben. Der 53-Jährige soll den Behörden in Paraguay eine falsche Identität vorgetäuscht und verschwiegen haben, dass die Tote seine Ehefrau war. Stattdessen dürfte er seine mitgereiste Begleiterin (46), mit der er den Urlaub fortsetzte, als seine Partnerin ausgegeben haben.
Laut der Tageszeitung stieß das Landeskriminalamt Niederösterreich bei seinen Erhebungen auf weitere Ungereimtheiten: Vor der Abreise nach Paraguay soll der Mann im Namen seiner Frau bei deren Arbeitgeber gekündigt haben, weshalb der Geschäftsführer Verdacht schöpfte und die Polizei informierte. Auch ihre Arbeitskollegen hätten sie vor der Reise gewarnt. Ob der Mann von der Lebensversicherung seiner Frau profitiert hat, sei Gegenstand der Ermittlungen.