Vier Kinder naschten vom hochgiftigen Goldregen - obwohl solche toxische Pflanzen längst aus allen Bereichen in Kindergärten, Schulen und Horts entfernt worden sein sollten.
Wien. Wie ein Bericht des Stadtrechnungshofs jetzt enthüllt, hatten vier neugierige Kinder beschlossen, zu prüfen, wie der Strauch in ihrem Hortgarten schmeckt, und naschten unter anderem an den Samen eines auffällig gelben Gewächses. Das Experiment führte zu Erbrechen - und einem Rettungseinsatz. Denn bei der Pflanze handelte es sich um einen giftigen Goldregen. Der Wiener Stadtrechnungshof kritisiert nun, dass dieser dort noch zu finden war. Denn bereits vor dem Vorfall hatte der Stadt-RH empfohlen, toxische Pflanzen zu entfernen.
Letztendlich ging die "Verkostung" im Sommer 2022 glimpflich aus. Drei Kinder hatten an Pflanzenteilen gelutscht und diese gleich wieder ausgespuckt. Das vierte Kind hatte vier Samen verschluckt und musste erbrechen. Laut damaligem Einsatzbericht sind vier bis fünf Samen des Goldregens für den menschlichen Körper als (lebens-)gefährlich einzustufen.
Heftige Kritik am Stadtgartenamt
Der Stadtrechnungshof hatte allerdings schon einige Zeit vor dem Vorfall den zuständigen Stadtgärten (MA 42) nahegelegt, dass sich Pflanzen, die toxisch relevant sind, nicht auf Freiflächen etwa von Schulen bzw. Horten befinden dürfen. Genannt wurden hier unter anderem Maiglöckchen, Fingerhut, Pfarrerkapperl, Oleander oder eben Goldregen. Im Rahmen einer bereits im November 2021 erstellten Maßnahmenbekanntgabe hatte die MA 42 gemeldet, dass die Empfehlung aus dem Erstbericht umgesetzt worden war - was offenbar nicht stimmte...