Gletschervulkan
Aschewolke ist am Dienstag wieder da
16.05.2010
Der Wind hat gedreht und trägt die Vulkanasche des Eyjafjallajökull bis Dienstag flächendeckend über Österreich.
Der Gletschervulkan auf Island zeigt vier Wochen nach Beginn der Eruption keine Anzeichen von Ermüdung und schickt erneut Asche in Richtung Europa. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien wird auch Österreich davon ab Dienstag wieder stark betroffen sein.
Am Dienstag flächendeckend zurück
Die Asche erreicht
am Sonntagabend Kontinentaleuropa, danach wird sie dem Modell zufolge weiter
über Deutschland und Frankreich nach Süden gelangen und Österreich am
Dienstag flächendeckend erfassen. "Die Wettersituation stellt sich
leider um. Durch die Nordwestströmung kommt Mitteleuropa, ähnlich wie schon
im April, in den Einflussbereich der Aschenwolke aus Island", so
ZAMG-Experte Gerhard Wotawa.
Wind hat gedreht
Wie das Meteorologische Institut in Reykjavik
am Sonntag angab, hat sich der Wind über dem Gletscher Eyjafjallajökull aus
westlicher und südwestlicher Richtung nach Süden gedreht und treibt die
Asche erneut stärker auf den Kontinent zu. In der Nacht auf Samstag gab es
laut ZAMG in einer Tiefe von über 20 Kilometern mehr als 30 Erdbeben in
weniger als 3 Stunden, was auf den weiteren Nachfluss von Magma aus dem
Erdinneren hinweise.
In 6 - 8 km Höhe
In den vergangenen Tagen war die Asche
nach Westen auf die Hauptstadt Reykjavik zugetrieben. Damit blieben Europas
Flugplätze von Start- und Landeverboten verschont. Die Wolke erreichte am
Sonntag eine Höhe von sechs bis acht Kilometer. Anrainer südlich und
südöstlich des Gletschers hatten wie schon öfter in den Vorwochen mit dem
Niedergang von Asche zu kämpfen. "Derzeit gibt es keine Anzeichen,
dass die Eruptionen beendet werden könnten", heißt es vom
Meteorologischen Institut.
Irland, England schon betroffen
Nach der Sperre von Teilen des
Luftraums über Irland ist das Flugverbot Sonntagmittag auf Flughäfen in
Schottland und England ausgeweitet worden. Wegen einer zu hohen
Konzentration von Vulkanasche in der Luft durften unter anderem in
Manchester, Liverpool, Doncaster und Prestwick bis mindestens 20.00 Uhr
(MESZ) keine Maschinen starten und landen.