Unwetter
Gondel am Kreischberg blockiert
29.07.2012
In Salzburg musste eine Bundesstraße nach einem Felssturz gesperrt werden.
Schwere Unwetter haben am Sonntagnachmittag im Bezirk Murau schwere Schäden verursacht. Am Kreischberg stürzte ein Baum auf die Gondelbahnanlage und brachte ein Seil zum Entgleisen. Rund 50 Fahrgäste mussten in den Gondeln ausharren, bis mittels Notantrieb bzw. Seil die Bergung erfolgen konnte. Verletzt wurde niemand, wie es vom Bahnbetreiber hieß.
Wie es von der Kreisbergbahn hieß, musste man rund eine Stunde zuwarten, bis man mit der Bergung beginnen konnte, zu heftig war das Unwetter. Ein umgestürzter Baum hatte ein Seil aus der Führung springen lassen, die Bahn wurde mittels Notstopp angehalten. Gegen 14.00 Uhr konnte mit der Bergung begonnen werden, ein Teil der Gondeln sollte per Notantrieb in die Bergstation gebracht werden, aus einem anderen Teil sollten die Passagiere mittels Seilbergung durch Einsatzkräfte der Kreischbergbahn und Bergretter geborgen werden.
Mehrere kleinere Murenabgänge und umgestürzte Bäume haben in Tirol Behinderungen verursacht. Laut Polizei musste etwa die Brennerstraße (B182) wegen Vermurungen, und weil ein Bach überzugehen drohte, gesperrt werden. In Fulpmes im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) wurde in einem Freizeitpark durch einen Blitzschlag Schäden angerichtet.
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Durch den Blitz waren mehrere Bäume umgestürzt. Dabei wurden zwei parkende Autos und der Hochseilgarten schwer beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Sachschadens war für den Freizeitpark vorerst nicht absehbar.
Sturmschäden und Murenabgänge
Die Gewitterfront richtete Samstagnachmittag im Salzburger Lungau zahlreiche Schäden an. Umgestürzte Bäume und eine Vermurung sorgten für Verkehrsbehinderungen. In der Gemeinde Tamsweg wurde ein in einem Garten befindliches Gewächshaus vom Sturm erfasst und durch die Luft gewirbelt. Es prallte gegen eine Straßenlaterne und einen Gartenzaun, verletzt wurde niemand.
In Mariapfarr stürzte im Ortsteil Niederrain eine durch den Sturm entwurzelte Blaufichte auf einen Pkw, der bei einem Gasthaus am Parkplatz abgestellt war. Im Ortsteil Pfarrbühel wurde eine Lärche umgerissen, sie beschädigte ein Hausdach.
Zwischen Kendlbruck und Ramingstein wurde die Turracher Straße B95 durch einen Murenabgang verlegt. Die Murtalstraße, die Thomataler Landesstraße und die Preberseelandesstraßen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert. Die Verkehrsverbindungen konnten nach den Aufräumarbeiten durch die Straßenmeisterei und die Feuerwehr am Samstagabend wieder frei gegeben werden. Noch bis Montag gesperrt bleibt die Gemeindestraße Haslach/Lasa in der Gemeinde St. Andrä im Lungau, der Verkehr wird lokal umgeleitet.
Felssturz in Salzburg
In Salzburg ist die B 166 mit Felsbrocken, Geröll und Bäumen an mehreren Stellen zwischen Abtenau und Annaberg (Bezirk Hallein) komplett verschüttet worden. Die Aufräumungsarbeiten nach dem "massiven Felssturz" vor allem im Bereich der Strubklamm würden noch bis in den Montag hinein dauern, die Pass Gschütt Straße bleibe bis dahin komplett gesperrt.
Am Nachmittag war auch in dieser Region ein heftiges Gewitter mit Starkregen niedergegangen. Laut dem Verkehrsfunk des ORF-Radios Ö3 ist nur ein großräumiges Umfahren etwa über die Tauernautobahn (A10) möglich.
Die heftigen Unwetter haben in Niederösterreich 204 Feuerwehren mit 3.137 Mitgliedern beschäftigt. In den Bezirken Horn, Melk, Gmünd, Zwettl, Krems und St. Pölten mussten knapp 400 Einsätze bewältigt werden. Es galt vor allem, Sturmschäden zu beseitigen. Besondern schlimm war die Lage in den Bezirken Krems und Melk, wo Dutzende umgestürzte Bäume bzw. abgerissene Äste von Dächern, Fahrzeugen und Straßen entfernt werden mussten - und bei einem Mittelalterfest in Pöchlarn (Bezirk Melk) sogar ein Todesopfer und zwölf Verletzte forderten.
550 Einsätze in Oberösterreich
Umgestürzte Bäume blockierten in Oberösterreich Straßen, der Starkregen sorgte für überflutete Keller, immer wieder kam es zu Bränden durch Blitzeinschläge. Insgesamt mussten die Feuerwehren über 550 Mal ausrücken.
Hauptsächlich waren die Bezirke Eferding, Wels-Land, Gmunden, Linz-Land, Urfahr-Umgebung, Freistadt, Perg, Steyr-Land, Kirchdorf und Vöcklabruck. Immer wieder fielen Bäume in Stromleitungen, zahlreiche Häuser wurden abgedeckt. In Pucking (Bezirk Linz-Land) wurde ein Landwirt durch eine Windböe verletzt, wie das ORF-Radio Oberösterreich Sonntagfrüh berichtete. Der Mann wurde von einem Garagentor getroffen. In Wels steckten laut Radiobericht mehrere Autos in überfluteten Unterführungen fest.
In Ebensee (Bezirk Gmunden) erfasste der Sturm einen italienischen Markt und hob ein Zelt, die die Pressestelle der Polizei Oberösterreich am Sonntag bekanntgab. Die Oberleitung der Bahnstrecke wurde dabei beschädigt. Die Bahnverbindung war dadurch kurze Zeit unterbrochen. Ein Mitarbeiter des Marktes wurde verletzt. In Linz deckte eine Sturmböe das Dach des Landesfeuerwehrkommandos ab, 250 Quadratmeter mussten behelfsmäßig abgedeckt werden. Bis in die Nacht waren laut Landesfeuerwehrkommando rund 2.500 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz.