„Wiener-Linien-Mitarbieter haben mich mit Steinen beworfen.“
Es ist ein schockierender Vorwurf, den David A. (28) macht, kurz bevor er das Bewusstsein verliert: „Wiener-Linien-Mitarbieter haben mich mit Steinen beworfen.“ Nur Minuten später fällt der junge Vater einer zweijährigen Tochter ins künstliche Koma. Ob er daraus jemals wieder aufwachen wird, ist laut Medizinern derzeit unklar. Jetzt ermittelt die Polizei.
Graffiti-Schaden soll sich auf 500 Euro belaufen
Was war passiert? In der Nacht auf 24. April sprühte David A. beim Bahnhof Hütteldorf Graffiti. Gegen 2 Uhr erwischten ihn zwei Wiener-Linien-Mitarbeiter. Der Sprayer rannte davon.
„Mein Mandant hat höchstens einen Schaden von 300 bis 500 Euro Reinigungskosten angerichtet“, sagt Rechtsanwalt Michael Vallender im ÖSTERREICH-Gespräch.
Trotzdem sollen die Mitarbeiter der Wiener Linien hart durchgegriffen haben – zu hart? Fest steht: Auf der Polizeiinspektion klappte der junge Mann plötzlich zusammen. Die Rettung brachte ihn ins Spital.
Diagnose: zweifacher Schädelbasisbruch, Jochbeinbruch sowie eine Hirnblutung und eine Schwellung. „Das erinnert an den Fall von Michael Schumacher“, sagt Vallender. Deshalb will er eine Schadensersatzforderung gegen die Wiener Linien einklagen.
ÖSTERREICH sprach mit dem Anwalt des Sprayers
ÖSTERREICH: Sie waren bei Ihrem Mandanten im Spital. Wie geht es ihm?
Michael Vallender: Er liegt noch im künstlichen Tiefschlaf. Der Fall ist ähnlich wie bei Michael Schumacher: Niemand weiß, wie es weitergeht. Fest steht: Er hat einen zweifachen Schädelbasisbruch, eine Hirnblutung und Schwellung sowie einen Jochbeinbruch.
ÖSTERREICH: Wie gehen Sie in diesem Fall jetzt vor?
Vallender: Ich versuche, die Ermittlungen der Polizei zu unterstützen. Aufklärung ist ganz wichtig, denn mein Mandant hat ausgesagt, dass er von den Wiener-Linien-Mitarbeitern mit Steinen am Kopf beworfen wurde.