Ermittler halten sich bedeckt, doch Kollegen der Opfer sagen: Es war die Diesel-Mafia!
Immer noch gibt es unzählige offene Fragen im Fall des Granaten-Mords von Wien: Wieso mussten Zlatko N. (45) und Waldemar W. (57) sterben? Und vor allem: Wer hat sie umgebracht? Wie berichtet, detonierte vor einer Woche eine Granate in einem BMW in Ottakring. Beifahrer W. starb am Weg ins Spital. Lenker N. war bereits tot – hingerichtet durch drei Schüsse. Eines ist bereits sicher: Der Täter muss ein Vollprofi gewesen sein. Denn die einzige Spur, die es derzeit gibt, lieferte die Granate: Sie stammt aus Ex-Jugoslawien.
Experten durchleuchten jetzt die Speditionsfirmen- Geflechte der Opfer. Die vielen sichergestellten Reservekanister im Auto deuten auf Verstrickungen im Geschäft mit gepanschten Billig-Sprit hin. „Die zwei haben mir vor drei Monaten Diesel angeboten, wurden aber nie konkret“, lässt jetzt ein befreundeter Spediteur durchsickern. Auch Kollege Christian S. ist sicher: „Das hat etwas mit der Diesel-Mafia zu tun.“ Die Ermittler halten sich bedeckt.
"Glaubte nie an Unfall"
ÖSTERREICH: Woher kannten sie die Opfer?
Christian S.: Waldemar kannte ich schon seit 17 Jahren. Ich habe sie einander vorgestellt, weil Zlatko einen Chauffeur suchte.
ÖSTERREICH: Welchen Eindruck hatten sie von den beiden?
S.: Waldemar war ein armer Hund. Er spielte, war ständig auf Jobsuche und hatte nie Geld. Zlatko war ein guter Mensch, von dem man alles haben konnte.
ÖSTERREICH: Was denken Sie steckt hinter dem Mord?
S.: Ich habe keine Sekunde an einen Unfall geglaubt. Die beiden wollten immer das schnelle Geld und haben mit falschen Leuten falsche Geschäfte gemacht. Vielleicht hatten sie Schulden bei der Diesel-Mafia.