Diesel-Geschäfte

Granaten-Mord wegen Steuer

05.04.2014

Der Handgranatenmord – kam es zum finalen Streit wegen eines Finanzstrafverfahrens?

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© TZ ÖSTERREICH
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Die spektakuläre Tat an zwei dubiosen Salzburger Geschäftsleuten (einer Gemeinderat mit Verbindungen zur SPÖ, der andere Ex-DDR-Grenzer) ist geklärt. Wie berichtet, wurden am Donnerstag drei Verdächtige verhaftet: Fußballfunktionär und Unternehmer Kristijan H. (34) und seine Schwester Renata sowie der Bruder eines Ex-Kompagnons von Kristijan, der 29-jährige Dejan V. – für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Blutige Abrechnung wegen Handels mit Treibstoffen
Laut Staatsanwaltschaft gestand der gebürtige Kroate H. bereits, Zlatko N. erschossen und hernach die Granate geworfen zu haben – Waldemar W. starb an den Folgen der Detonation am Weg ins Spital. Der Komplize Dejan wurde durch die Explosion verletzt, dabei hinterließ er DNA-Spuren, die ihn überführten. Welche Rolle die Frau spielte, ist noch fraglich, dürfte aber wie bei allen anderen in ihren Geschäften zu suchen sein. Denn ebenso wie Todesopfer Waldemar W. hatte auch die 42-Jährige eine Firma für Treibstoffhandel. Und genau hier wird das Motiv für die blutige Abrechnung vermutet.

Steuerhinterziehung im großen Stil aufgeflogen
Wie ÖSTERREICH bereits berichtete, ermittelte die Steuerbehörde und hernach auch die Staatsanwaltschaft nach einer Anzeige durch den Zoll gegen Waldemar W. und mindestens einen weiteren Mittäter: Die Bande soll bei Diesel-Importen bis zu 700.000 Euro an Umsatz- und Mineralölsteuern hinterzogen haben. Jetzt drohte allen Beteiligten ein Finanzstrafverfahren mit Rückzahlung der Summe und saftiger Geldstrafe. Deshalb lagen in der Diesel-Clique die Nerven blank – und möglicherweise hatte jemand gegenüber den Behörden „geplaudert“. War das Attentat also eine Rache- und Strafaktion?

(kor, abs)

Rohrbombe in Keller sollte BMW sprengen

Es hätte der Bomben-Horror von Wien werden können. Bis Freitagabend liegt eine Rohrbombe in einem Keller im Wohnhaus in der Erdbergstraße 103.
Verdächtiger Kristijan H. gesteht am Nachmittag, den Sprengstoff dort versteckt zu haben. Großalarm für Cobra und Entschärfungsdienst. Tatsächlich finden sie die Höllenmaschine: ein Metallrohr, das an beiden Enden mit Schraubkappen verschlossen wurde. Darin steckt der Sprengsatz. Die Experten entscheiden, das Wohnhaus zu evakuieren.

Problem: Der „Knaller“ ist selbst gebastelt, die Gefahr einer Explosion groß. In einem Spezialtransportfahrzeug wird der Sprengsatz nach Traiskirchen (NÖ) gebracht. Bis Samstagmittag ist die Bombe noch immer nicht entschärft. Grund: „Sie ist ein Beweisstück im Mordfall“, so die Polizei. Sie sollte zunächst eingesetzt werden, dann entschied man sich für die Granate.

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