Anklage

Grasser:
 Schlinge 
immer enger

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´War das „Papa-Geld“ Teil der Buwog-Millionen?

Neue Enthüllungen bringen Karl-Heinz Grasser weiter in Erklärungsnot. Wie Format berichtet, flossen von 2005 bis 2010 insgesamt 830.000 Euro von Grassers Eltern an KHG. Das Geld zahlten Christa und Karl Grasser senior bar auf ein Konto bei der Raiffeisenbank Klagenfurt ein. Die Herkunft von 780.000 ist für die Justiz schleierhaft. Grassers Anwalt Manfred Ainedter zu ÖSTERREICH: „Das war redlich erworbenes Geld, das redlich weitergegeben wurde.“

Grassers Eltern führten bis 2003 in Klagenfurt ein Autohaus mit den Marken Jaguar, Suzuki und Seat. Das Geld könnte aus der Auflösung der Firma stammen. Die Korruptions-Staatsanwaltschaft hat einen anderen Verdacht.

Buwog-Anteil?
Sie hält es für möglich, dass das „Papa-Geld“ Grassers Anteil an der Buwog-Provision war. Bei der Privatisierung der 60.000 Bundeswohnungen flossen bekanntlich 9,6 Millionen Euro an die Grasser-Spezis Walter Meischberger und Peter Hochegger. Meischberger hatte dem Käufer-Konsortium das Angebot des Mitbieters verraten.

Liechtenstein
Fix scheint, dass der größte Teil des „Papa-Geldes“ auf ein Konto in Liechtenstein floss. Von dort wurde es bar behoben. Die Ermittler fragen sich nun: Warum zahlt jemand in Kärnten Hunderttausende Euro bar ein, schickt sie in das Finanzparadies Liechtenstein, damit sie dort wieder bar behoben werden können? Das „Papa-Geld“ flog übrigens nur über Umwege auf: Die Meinl Bank hatte zuvor ­einen Verdacht auf Geldwäsche gemeldet.

Ein Justiz-Insider hatte ÖSTERREICH bereits vor drei Wochen berichtet, eine Anklage gegen Grasser wegen Steuerhinterziehung könnte noch diesen Herbst stehen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

ÖSTERREICH: Es besteht der Verdacht, das „Papa-Geld“ könnte Grassers Anteil an der BUWOG-Provision sein ...
Manfred Ainedter:
Das ist völliger Schwachsinn. Es ist ganz genau aufgeführt, woher das Geld stammt.

ÖSTERREICH: Woher stammt es denn?
AInedter:
Woher es genau stammt, ist wurscht. Es kommt von Grassers Eltern, das genügt. Die haben ihr Leben lang gearbeitet. Das ist redlich erworbenes Geld, das sie redlich weitergegeben haben.

ÖSTERREICH: Das heißt, aus Ihrer Sicht gibt es keine Steuerhinterziehung?
Ainedter:
Richtig! Weder Karl-Heinz Grasser noch seine Eltern haben Steuerhinterziehung begangen.

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Grasser wieder vor Gericht

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