Die neue Förderoffensive an Pflichtschulen unterstützt ab Herbst 2014 Schülerinnen und Schüler, die Hilfe beim Lernen und bei den Hausaufgaben brauchen.
Der gratis Förderunterricht "Förderung 2.0" für Wiener Schulen wird ab Herbst 2014 an den Volksschulen starten. Mit Beginn des Sommersemesters im Februar 2015 wird er auch auf Neue Mittelschulen und Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS) ausgeweitet. Dort soll es eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen geben.
Die "Förderung 2.0" soll sicherstellen, dass vor allem jene Kinder zwei zusätzliche Stunden Stütz- und Förderunterricht pro Woche erhalten, die sie einen guten Schulabschluss brauchen.
Lernhilfe an den Volksschulen
An den Volksschulen wird es die Lernhilfe am Schulstandort geben. Die Förderstunden werden dabei in zwei Module geteilt: Jede öffentliche Volksschule bekommt je nach Anzahl der Klassen ein Basis-Modul an Stunden. Dieses Basis-Modul ist für alle Schulen fix, wobei jede Schule über die Schwerpunkte bei der Förderung selbst entscheidet.
Darüber hinaus werden nach genau definierten Parametern weitere Stunden an die Schulen vergeben: Die Zuteilung erfolgt dabei auch nach den sozioökonomischen Rahmenbedingungen einer Schule. Die Stunden-Zuteilung kann sich dabei immer wieder ändern. Die Bedarfsanalyse dafür wird immer vor den Sommerferien gemacht.
Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch: „Wer wieviel Förderstunden bekommt, entscheiden die Schulen und LehrerInnen, sie haben die beste Kompetenz dafür! Beispielsweise können schwache Leistungen in Deutsch oder Mathematik, eine drohende Klassenwiederholung, mangelhafte Hausübungen oder ein starker Leistungsabfall Kriterien für eine zusätzliche Förderung sein.“
Förderstunden in kleinen Gruppen
Durchgeführt werden die Förderstunden entweder von neu angestellten oder von bereits aktiven Lehrerinnen und Lehrern innerhalb ihrer Lehrverpflichtung. 400 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer werden ab 2015 an 210 Wiener Volksschulen, 93 Neuen Mittelschulen und 64 AHS zum Einsatz kommen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fächer Mathematik, Deutsch, Lesen sowie Deutsch als Zweitsprache. Für die Teilnahme muss es ein schriftliches Einverständnis durch die Erziehungsberechtigten geben. Die Dauer des Kursbesuches lege die Schule flexibel fest. Die ideale Gruppengröße wird zwischen fünf und zwölf Schülerinnen und Schülern liegen.
Ersparnis von 600 Euro pro Jahr
Eltern und Erziehungsberechtigte dürfen sich freuen: Im statistischen Durchschnitt hilft ihnen die Wiener Förderoffensive, jährlich mehr als 600 Euro zu sparen. Geld, das sie bisher für private Nachhilfestunden aufbringen mussten.
Die Stadt Wien nimmt dafür rund 20 Millionen Euro pro Jahr in die Hand.