"Wenn man über Tage so viele Drogen nimmt, wird man zum Oaschloch."
Ein 40-Jähriger ist am Montag im Grazer Straflandesgericht wegen Mordes vor einem Geschworenensenat gestanden. Er soll im Vorjahr seine Freundin bei einer Drogenparty erwürgt und anschließend in Decken sowie Plastikfolie verpackt in der Dusche gelagert haben. Er zeigte sich geständig und schob die Tat auf seinen Drogenrausch.
Christian L. hat bereits 15 Vorstrafen, auch seine spätere Freundin lernte er in der Haftanstalt kennen. 2014 verlobten sich die beiden, allerdings gab es immer wieder Streit, da sie angeblich auch andere Männer traf. Schließlich kam es zur Trennung. "Sie hat genug von seiner Eifersucht gehabt", sagte Staatsanwältin Kathrin Heidinger. Doch im Spätsommer 2016 zog L. wieder bei seiner Exfrau ein.
Mehrtägige Drogen-Party gefeiert
Als sie Mitte September 2016 ein ganzes Paket mit Suchtgift bekam, feierten die beiden eine mehrtägige "Drogenparty". Dabei kam es wieder zum Streit wegen anderer Männer, und da soll der Grazer die Frau erwürgt haben. "Er hat ganz genau gewusst, was er tat. Er wollte, dass sie schweigt, und zwar für immer", war die Anklägerin überzeugt.
Der Angeklagte zeigte sich geständig: "Es tut mir von Herzen leid", meinte er. Die Tat sei nach mehrtägigem exzessiven Suchtgiftkonsums passiert: "Wenn man über Tage so viele Drogen nimmt, wird man ein bissl zum Oaschloch", versuchte er zu erklären. Sie habe auf ihn eingeschlagen, und er habe "sie anscheinend nicht nur festgehalten, sondern auch gewürgt". Schließlich rutschte der leblose Körper der Frau zu Boden. Er stieß ihn vorsichtig mit dem Fuß an und merkte: "Da kommt nichts mehr." Er nahm weitere Drogen und schlief ein, später verpackte er die Leiche in Decken sowie Plastikfolie und legte sie in die Duschwanne.
"Ich wollte noch die Auszahlung der Mindestsicherung abwarten, dann hätte ich mich gestellt", erklärte der Beschuldigte, denn er wollte nicht ganz mittellos ins Gefängnis gehen. "Wennst ohne Geld für Zigaretten und so hereinkommst, das ist nichts", sprach er aus Erfahrung. Um seine Tat vorläufig zu verschleiern, postete er noch im Namen der Toten auf Facebook. Doch die Angehörigen verständigten die Polizei, weil sich die Frau nie meldete. Deshalb kam die Polizei nach einem Monat in die Wohnung und fand die schon stark verweste Leiche.