Nach einem weiteren Skandal in einem Hühnermastbetrieb reicht es dem Grazer Strafverteidiger Gerald Ruhri. Er ergreift nach den schrecklichen Bildern jetzt selbst die Initiative und zeigt Betreiber und die AMA wegen Betrugs an.
Alleine im vergangenen Jahren wurden gleich drei Hühnermastbetriebe wegen Tierquälerei angezeigt. Alle drei trugen dabei das AMA-Gütesiegel!
Am Montag dann der nächste Skandal. Qualvolle Szenen eines alltäglichen Ablaufs in einem Hühnerschlachthof, welches das AMA Gütesiegel trägt, erschrecken ganz Österreich. Dabei schockieren der Umgang mit Lebewesen, Tierquälerei und Hygienemissachtungen.
So sollen die Tiere auf grausamste Art gelitten haben. Dieser betroffene Schlachthof soll zudem jener sein, welcher mit Geflügel von dem Betrieb beliefert wurde, der bereits letztes Jahr angezeigt wurde.
Woher kommt das Hühnerfleisch? from Verein gegen Tierfabriken on Vimeo.
Bereits vor der Veröffentlichung der Fotos mit Klagen soll dieser Betrieb den Tierschützern gedroht haben. Das verrät nun der VGT in einer weiteren Aussendung.
Steirischer Strafverteidiger greift ein
Dem steirischen Strafverteidiger Gerald Ruhri reicht es jetzt. Ruhri ergriff zuletzt selbst die Initiative, verfasste eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Graz und zeigte alle drei Hühnermastbetreiber, die AMA und auch deren verantwortliche Mitarbeiter an. Er wirft ihnen Betrug vor.
Zwar sollen diese nun erst von Staatsanwaltschaft geprüft werden, Ruhri ist allerdings überzeugt, dass Ermittlungen eingeleitet werden.
Schließlich läuft zwischen der Agrarmarkt Austria und den jeweiligen Betreibern ein Vertrag, in welchen die einzuhaltenden Gütesiegel-Richtlinien festgelegt sind. Dazu gehört unter anderem die Wahrung des Tierwohls sowie bestmögliche Haltungsbedingungen.
Umgekehrt vertrauen Konsumenten schließlich darauf, bei der Markierung des AMA-Gütesiegels auch die entsprechend hochwertige Ware zu erhalten.
Ermittlung dürfte eingeleitet werden
Doch die Kunden des AMA-Gütesiegels wurden scheinbar getäuscht. Denn das erworbene Hühnerfleisch dürfte von gequälten Tieren stammen.
Der Schlachthof bezog übrigens vor wenigen Stunden Stellung zu den aufgedeckten, miserablen Zuständen. So würden sie die Vorfälle bedauern und zu ihrer Verantwortung in dem Zusammenhang stehen. Auch würden die betroffenen Mitarbeiter zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen gezogen werden.