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Grazer Dealer filmte Sex mit wehrlosen Kundinnen
16.11.2007
Der dealende Frühpensionist hat Abnehmerinnen mit Arzneien in einen wehrlosen Zustand versetzt und von den Sex-Übergriffen Videos gedreht.
Nach dem Tod einer 13-jährigen Grazerin im August ist ein mutmaßliches Drogendealer-Duo ausgeforscht worden. Dem 44-jährigen Haupttäter gelang zunächst die Flucht, im September wurde er geschnappt. Bei den Erhebungen stellte sich nun heraus, dass der Frühpensionist Abnehmerinnen zum Teil sexuell missbraucht und von diesen Übergriffen Videos gedreht hatte. Das Filmmaterial wurde bei einer Bekannten sichergestellt.
Schülerin tot aufgefunden
Auf die Spur des Grazers war die
Polizei im Sommer gekommen, nachdem eine 13-jährige Schülerin am 25. August
tot in der Wohnung ihrer Eltern gefunden worden war. Als Ursache wurde eine
Mischung aus psychotropen Substanzen und Alkohol ermittelt. Die Schwester
des Mädchens hatte die Medikamente von einem 18-jährigen Grazer
Zwischenhändler gekauft. Dieser wiederum führte die Beamten zum 44-jährigen
Frühpensionisten und dessen 19-jährigen Komplizen.
Wehrlos gemacht mit Medikamenten
Wie die Ermittler herausfanden,
betrieb das Duo seit dem Jahr 2000 von ihrer Wohnung aus einen regen Handel
mit suchtmittelhältigen Arzneien. Dabei haben sie vermutlich einen
Reingewinn von rund 40.000 Euro erzielt. Während der 19-Jährige wenige Tage
nach dem Tod der Schülerin gefasst werden konnte, gelang dem 44-Jährigen die
Flucht. Zuvor hatte er eine 18-jährige Grazerin beauftragt, die Videos von
den sexuellen Missbräuchen aus seiner Wohnung verschwinden zu lassen. Im
Zuge einer Hausdurchsuchung konnte dieses Material bei der Jugendlichen
sichergestellt werden. Die Filme und Bilder zeigen, wie der Verdächtige
zweimal eine Süchtige mit den Arzneien in einen wehrlosen Zustand versetzt
und sie danach sexuell missbraucht. Bei zwei weiteren Mädchen - beide 17
Jahre alt - wurden die Aufnahmen als "Gegengeschäft" für
Suchtmittel angefertigt.
19-Jähriger beging Selbstmord
Unmittelbar nach dem Tod des
Mädchens hatte ein 19-jähriger schwer süchtiger Hauptabnehmer des
Frühpensionisten Selbstmord verübt - ein Zusammenhang der beiden Todesfälle
besteht laut Polizei jedoch nicht. Der 44-Jährige wurde schließlich im
September festgenommen und ist geständig. Er habe sich Arzneien, u.a.
Vendal, Substitol und Valium, von seinem Hausarzt verschreiben lassen und
diese dann an rund 40 Stammkunden verkauft - 15 von ihnen konnten bereits
ausgeforscht werden. Die Deals fanden in der Wohnung des Grazers oder durch
den 19-jährigen Komplizen am Hauptplatz statt, wobei nach 22.00 Uhr ein
Nachtzuschlag verrechnet wurde.