Der Mann wollte per E-Mail 1,3 Millionen von den USA erpressen.
Beamte des steirischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung haben am vergangenen Wochenende einen 42-jährigen Erpresser bei einer vorgetäuschten Geldübergabe festgenommen. Der wegen Betrugs einschlägig vorbestrafte Grazer wollte - recht dilettantisch - mit als indirekte Drohungen qualifizierten E-Mails 1,3 Millionen Euro von den USA erpressen, hieß es am Montag von der Sicherheitsdirektion Steiermark.
Namesliste als Gegenleistung
Der 42-jährige Grazer schickte in
vergangenen Woche dem FBI in New York und zwei führenden amerikanischen
Zeitungen ein Mail, in dem er 300.000 Euro sofort und einen weiteren Betrag
von einer Million Euro von den Vereinigten Staaten auf ein österreichisches
Bankkonto forderte. Als Gegenleistung bot er eine Namensliste von 200
potenziellen Attentätern und Informationen über einen Transport von "vier
schmutzigen Bomben" in die USA an.
Nach Einschaltung der US-amerikanischen und österreichischen Behörden wurden Kriminalisten des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Steiermark mit dem Fall betraut. Beamte vereinbarten mit dem vorerst Unbekannten für Samstag in Knittelfeld eine Geldübergabe, zu der der Mann allerdings nicht erschien. Es gelang den Kriminalisten aber, mit dem Verdächtigen einen telefonischen Kontakt herzustellen. Bei einer weiteren vorgetäuschten Übergabe konnte der Grazer in einem Cafe in Knittelfeld festgenommen werden.
Komplizin auf freiem Fuß
Bei den Einvernahmen gestand der
42-Jährige, dass er die E-Mails vom Computer einer Freundin aus dem Bezirk
Knittelfeld an das FBI geschickt hatte. Die Frau konnte in ihrer Wohnung
angetroffen werden und war sofort geständig. In der Wohnung konnte auch der
Computer und Kopien von sechs verschickten Schreiben sichergestellt werden.
Nach den Einvernahmen wurde die 42-jährige Komplizin auf freien Fuß angezeigt. Der Grazer wurde wegen schwerer Erpressung in Haft genommen und in die Justizanstalt Jakomini überstellt.