Laut Umfrage

Große Mehrheit ist für Helmpflicht auf den Pisten

15.01.2009

Auch die Einrichtung einer Pistenpolizei können sich die Österreicher vorstellen. Die Nachfrage nach Ski-Helmen steigt weiter an.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH
Zur Vollversion des Artikels

Die große Mehrheit der Österreicher, nämlich 84 Prozent, ist für eine Helmpflicht auf Skipisten. 46 Prozent wollen eine generelle Helmpflicht, weitere 38 Prozent eine für Unter-14-Jährige. Das ist das Ergebnis des aktuellen Infoscreen-Monitors, in dessen Rahmen am 12. Jänner 500 Personen über 18 Jahre befragt wurden.

13 Prozent gegen Helmpflicht
13 Prozent der Interviewten sind gegen eine Helmpflicht, drei Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema, das nach dem Unfall des thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus am 1. Jänner in der Obersteiermark, bei dem eine Frau an Kopfverletzungen starb, öffentlich diskutiert wird. Der Anteil der Befürworter ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2005 waren 69 Prozent für eine Helmpflicht.

Mehr als die Hälfte wollen Pistenpolizei
Die Einführung einer Pistenpolizei würde von 56 Prozent der Bevölkerung befürwortet, 40 Prozent hielten eine solche Maßnahme laut Infoscreen-Monitor - entsteht in Kooperation von Infoscreen-your city channel und dem Marktforschungsinstitut OGM - für übertrieben. Eine solche Polizei könnte zu schnellen oder rücksichtslosen Skifahrern die Liftkarte entziehen und die Helmpflicht kontrollieren. Der Anteil der Skeptiker ist im Vergleich zu 2005 um neun Prozent gestiegen.

Nachfrage nach Helmen steigt
Die Nachfrage nach Skihelmen ist in jüngster Zeit enorm gestiegen. Nach Angaben der Wirtschaftskammer wurden im vergangenen Winter 411.000 Exemplare verkauft, für die Saison 2008/2009 erwartet Ernst Aichinger, Obmann des Gremiums Sportartikelhandel, 500.000 verkaufte Helme. Derzeit tragen 63 Prozent der Snowboarder und 43 Prozent der Skifahrer Helme - mehr Männer als Frauen und mehr Einheimische als Touristen.

Helmtragen als elfte Pistenregel gefordert
"Helm benützen, Köpfchen schützen" ist das Motto einer Imagekampagne, mit der Wintersportler zum Helmtragen auf Skipisten aufgerufen werden soll. Kärntens Sportreferent Peter Kaiser (S) richtete bei der Präsentation der Kampagne am Donnerstag in Klagenfurt die Aufforderung an FIS, die zehn Pistenregeln um eine elfte zu erweitern. Paten der Aktion sind der Rennläufer Rainer Schönfelder und Ex-Slalomstar Sabine Egger.

ÖSV will Eigenverantwortung auf Pisten stärken
Statt eine gesetzliche Helmpflicht einzuführen müsse die Eigenverantwortung auf Österreichs Pisten gestärkt werden. Dies forderten ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit. Erreicht werden soll dies durch eine breit angelegte Imagekampagne. "Eine gesetzlich geregelte Helmpflicht hingegen halte ich nicht für durchführbar", betonte Schröcksnadel.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel