Der Angeklagte ist für die Initiative "Opferoffensive" nur die Spitze des Eisbergs.
Aufregung kurz vor dem Prozess gegen Inzest-Vater Josef Fritzl. Ein in weiß gekleideter Mann kommt in Begleitung einer rothaarigen Frau vor der Gerichtsgebäude in St. Pölten. Im Hintergrund untermal getragene Musik das Schauspiel. Neben dem blutverschmierten Mund sticht vor allem etwas anderes ins Auge: Der Mann hat dutzende Baby-Puppen an seiner Kleidung hängen. Die Puppen solen die missbrauchten Kinder symbolisieren.
Im Schlepptau: "Künstler" Hubsi Kramar, der den Auftritt filmt. Die beiden sind Schauspieler aus dem Stück "Pension F.", die nach der Premiere mit einer schockierenden Installation für Wirbel sorgten. "Das Ganze hier ist eine Hollywood-Produktion, die Medien müssen ihre Quoten erfüllen und die Opfer bringen Quoten", sagte Kramar. Warum das ganze Schauspiel? "Die Medien inszenieren einen Film für die, die sich mit F. identifizieren", meinte Kramar. "Mich interessiert, andere Bilder zu zeigen, die nicht das Monster zeigen."
Das Video von Kramars "Pension F."
Auch sonst gab es zahlreiche Proteste: "Schande für Österreich" war auf einigen Plakaten zu lesen. Die Gruppierungen kämpfen um die Aufmerksamkeit der anwesenden Journalisten und geben bereitwilllig Interviews.