Die peinliche Schlappe für die Kulturhauptstadt ’09, Linz, endet nach alter Tradition: Der gestohlene Maibaum wird mit Gulasch und Bier ausgelöst.
Es waren Meisterdiebe, die den Linzer Maibaum in der Nacht auf Sonntag mit einem Traktor „entführt“ bzw. gestohlen haben. Denn der Initiator der Maibaum-Piraterie ist Wolfgang Haderer, Bürgermeister und nach eigenen Angaben bereits bei „30 Diebeszügen“ mit von der Partie.
Auch heuer hat sich sein Team nicht mit einem Diebstahl begnügt. Neben dem eigenen und dem Linzer Maibaum steht in der Gemeinde an der Donau derzeit auch noch der aus Goldwörth. Den Puchenauern selbst kam der Baum bislang nur ein einziges Mal abhanden: 1975.
Schon seit Samstag lagen die Puchenauer Spione auf der Lauer. Ein paar unbeobachtete Minuten genügten, schon zogen die geübten Piraten mit dem 23 Meter hohen Fichtenstamm ab.
Schuhplattler
Am Montag verhandelten Franz Dobusch und
„Chef-Dieb“ Wolfgang Haderer. Am Nachmittag gab der Linzer
Bürgermeisterbüro-Leiter Klaus Ruckerbauer bekannt: die
„Lösegeld-Verhandlungen“ seien mit einem für alle Seiten befriedigenden
Kompromiss abgeschlossen. Am 6. Mai wird der Maibaum nach Linz
zurückgebracht. Dafür bekommen die rund 60 Puchenauer Gulasch und Bier im
Gasthaus Kainzel in der Kulturhauptstadt 09. „Die Diebe kommen in Begleitung
der Musi und der Schuhplattler“, kündigt Haderer ein volkstümliches Fest an.
Der Einzug der Puchenauer beginnt um 18 Uhr beim Neuen Rathaus.