Teil 2 der neuen ÖSTERREICH-Serie von Dr. Hans Magenschab.
Otto von Habsburgs Einzug in die Gruft seiner Ahnen wird – wie es die Tradition befiehlt – ein Akt der Demut sein. Vor Gott sind alle gleich.
Und doch wusste Otto wie nur wenige Historiker Bescheid über das Außergewöhnliche seiner Familie; regierte das "Haus Österreich" doch länger als irgendeine andere Dynastie –- mal besser, mal schlechter. Und über den unbestrittenen machtvollsten Habsburger hat Otto schon vor 40 Jahren eine kluge Biografie geschrieben – über Karl V. (1500 – 1558), in dessen Reich die Sonne nicht unterging ...
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Otto Habsburg neben seinen Eltern Kaiser Karl von Österreich und Kaiserin Zita, die Tochter Adelheid auf dem Schoß hält (1914)
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Otto Habsburg in seinem Haus in Pöcking (2007)
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Otto habsburg mit seiner 2010 verstorben Frau Regina (Links) bei ihrer Goldenen Hochzeit (2002)
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Otto Habsburg in der Hofburg (2002)
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Otto Habsburg im österreichischen Parlament (2008)
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Otto habsburg mit seiner Frau REgina beim besuch der Kaisergruft (2203)
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Otto Habsburg im Stephansdom anlässlich einer Messe zu seinem 95. Geburtstag (2007)
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Otto Habsburg mit seiner Frau Regina an seinem 90. Geburtstag (2002)
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Otto Harkus beim Besuch des Circus Krone in München. Im Hintergrund sein Sohn Georg (2007)
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Otto Habsburg in seinem Haus in Pöcking (2007)
Karl V.
Dieser Karl war nicht nur Römisch-Deutscher Kaiser, er war auch Herr über die Niederlande und König von Spanien, regierte halb Italien, die Erblande, vertrieb den Papst aus Rom und nahm den französischen König gefangen –- und er war jener Habsburger, dessen Söldner Mexiko und Südamerika in Besitz nahmen: eine finstere Periode.
Karl V. war aber auch ein Mann des Volkes: Denn 1547 brachte ihm eine Bürgertochter aus Regensburg namens Barbara Blomberg einen Sohn zur Welt: Und dieser erhielt den Namen Don Juan de Austria, war ein eleganter, in Spanien erzogener Schöngeist – und stieg auf zum größten Seehelden des Abendlandes. Bei Lepanto schlug er die Türken mit ihren 150.000 Seesoldaten vernichtend; sie konnten sich zu Lande nie mehr zurückholen, was sie im Mittelmeer verloren hatten.
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Erzherzog Maximilian
Nicht viel weniger abenteuerlich war 300 Jahre später Leben und Tod des Erzherzogs Maximilian, Franz Josefs jüngerem Bruder. Der überaus beliebte junge Mann unternahm Segelfahrten über die Meere, schrieb gefühlvolle Gedichte und residierte im romantischen Schloss Miramar bei Triest. Bis ihm mexikanische Großgrundbesitzer und Frankreichs Kaiser Napoleon III. eine erfundene Kaiserkrone anboten. Er willigte voll Abenteurerlust ein und holte sich Österreichs Adel über das Meer. Aber die Sache ging schief, ein einheimischer Mexikaner namens Juarez hatte das Volk – und die USA – auf seiner Seite, während Kaiser Franz Josef den "Maxl" im Stich ließ. Maximilian starb, zum Tod verurteilt, vor einem mexikanischen Erschießungskommando; seine Frau verfiel dem Wahnsinn. Ein typischer Fall Habsburg. Begraben in der Wiener Kapuzinergruft, dort, wo jetzt auch der Großneffe einziehen wird ...
Dr. Hans Magenschab ist Journalist, Historiker und Buchautor ("Josef II.", "Erzherzog Johann"). Er war viele Jahre Leiter der Presseabteilung in der Hofburg und Sprecher des Bundespräsidenten.