Spott via Twitter

Hacker-Attacke auf Promis und Ministerien

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Anonymous stellt Daten ins Internet. Sogar Innenministerium wurde gehackt.

Die Hacker von Anonymous haben wieder zugeschlagen: Am Mittwoch hat die österreichische Untergruppe AnonAustria 600.475 Datensätze der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGGK) veröffentlicht – unter den Opfern sind Prominente wie Hansi Hinterseer, Nicole Hosp oder Tobias Moretti. Die TGKK hat Anzeige gegen ­Unbekannt eingeleitet.

Ministerien geknackt?
Am Abend dann die nächste Machtdemonstration: Auf ihrer Twitter-Seite veröffentlichte AnonAustria um 19.30 Uhr die Meldung „Wie man zufällig über Datenleaks stolpert“ und stellte einen Link zu Datensätzen des österreichischen Gesundheitsministeriums dazu.

Beinahe im Minutentakt folgte dann die Veröffentlichung von weiteren Links zu auf Servern im Netz gespeicherten Daten – eindrucksvoll demonstrierte die Gruppe, wie leichtfertig Datensätze von heimischen Behörden im Netzt zugänglich sind.

E-Mail-Verkehr veröffentlicht
Unter den Opfern sind neben dem Gesundheits- auch das Innenministerium und die Stadt Wien – veröffentlicht wurde eine Liste mit Psychotherapeuten, Datensätze und ein E-Mail-Verkehr des Innenressorts, Passwörter für ein Schulärzteprogramm und Daten einer Umfrage der Stadt Wien.

„Wir sind am Analysieren“, heißt es aus dem Innenministerium. „Es handelt sich um Daten, die öffentlich zugänglich sind“, meinte das Gesundheitsministerium.

AnonAustria behauptet frech: „Das alles findet man durch eine einfache Suche bei Google.“ Datenschützer Hans Zeger: „Österreich ist ein Traumland für Hacker. Der Tiroler Datenklau war kein krimineller Akt.“ Weitere Veröffentlichungen werden befürchtet.

600.475 Kranken-Daten gestohlen

Wütende Anrufer – die Telefone in der Zentrale der Tiroler Gebietskrankenkasse standen am Mittwoch nicht still: „Hunderte wollten ihre E-Card sperren lassen“, stöhnt Heinz Hollaus, stellvertretender Direktor der TGKK.

„Über Daten gestolpert.“
Die Gruppe Anonymous Austria erbeutete Datensätze von 600.475 Tiroler Ver­sicherten. Wie sie an die Daten von Hansi Hinterseer, Nicole Hosp, Tobias Moretti, Altlandeshauptmann Herwig van Staa oder Multimillionär René Benko herangekommen sind, ist noch rätselhaft. „Wir sind zufällig darüber gestolpert“, sagen sie.

„Es ist furchtbar.“
Wahrscheinlich ist, dass die Textdateien bei einem Vertragspartner geklaut wurden: „Zu Abrechnungszwecken sind wir gesetzlich verpflichtet, Daten an Rotes Kreuz, Ärzte und Spitäler weiterzugeben“, so Hollaus. Diese Daten enthalten aber keine Details über Diagnosen oder Medikamentenkonsum der Patienten.

Für Hans Hosp, den Vater von Skistar Nicole Hosp, ist der Vorfall „ein Wahnsinn“. Miss Tirol Julia Hofer: „Es ist furchtbar, dass meine Daten veröffentlicht werden könnten.“ Benko: „Das ist befremdlich, unangenehm und erschreckend.“

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