180.500 € Schaden

Häftling (18) auf Freigang ergaunerte sich zwei Protz-Autos

17.05.2024

So jung, so ausgefuchst, so unbelehrbar: Ein 18-jähriger Linzer, der wegen gewerbsmäßigem Betrug eine Haftstrafe absaß, kehrte von einem Freigang nicht zurück  und beschloss, ohne Geld auf noch größerem (Blei-)Fuß zu leben - mit Sportwagen und Protz-SUV.

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OÖ. Unverbürgt ist, ob der Oberösterreicher wie Leonardo di Caprio aussieht, die Catch me if you can-Betrügereien hat der Nachwuchs-Hochstapler jedenfalls drauf: Aufgeflogen sind seine jüngstenUmtriebe, nachdem im Dezember zwei Opfer - nämlich seine Ex-Freundin und dessen betuchter Vater - bei der Polizei in Leonding Anzeige erstatteten, nachdem sie mehrere ungerechtfertigte Mahnungen, sprich: die Leasingraten für einen Audi R 8 und einen Mercedes GLC erhalten hatten.

Während der Erstbefragung äußerten die beiden bereits einen Verdacht gegen den 18-jährigen Verflossenen der Unternehmertochter, obwohl der Beschuldigte zu dieser Zeit in der Justizanstalt Leoben inhaftiert war. Aber nur offiziell. In Wahrheit hatte der einschlägig verurteilte Betrüger einen genehmigten Freigang nicht zur Rückkehr genutzt und war demzufolge zur Festnahme ausgeschrieben. 

Mit Informationen der Opfer konnte der Aufenthaltsort des Justizflüchtlings in Traun ermittelt werden. Als die Polizei dort eintraf, um ihn festzunehmen, ergriff der OÖ-Leonardo durch einen Sprung aus dem ersten Stock eines Mehrfamilienhauses in den Garten die Flucht zu Fuß. Daraufhin leiteten die Beamten sofort eine Fahndung ein, und bald darauf wurde er von der Stadtpolizei Traun gestellt und festgenommen.

Weitere Erhebungen ergaben, dass der Beschuldigte insgesamt 28 Straftaten begangen hatte. Er hatte nicht nur die zwei teure Autos gekauft, sondern auch mehrere Kredite aufgenommen und Kreditkarten angefordert, die er dann um Tausende Euro überzog – jeweils unter falscher Identität der Bestohlenen. Flugzeug hatte er noch keines im Auge.

Der Gesamtschaden belief sich auf mehr als 180.500 Euro. Durch die Ermittlungen konnten jedoch Vermögenswerte im Wert von etwa 132.000 Euro, inklusive der Autos, sichergestellt (und zurückgegeben) werden. Anfangs leugnete der Beschuldigte alle Vorwürfe, legte allerdings letztlich umfassende Geständnisse ab. 

Laut Staatsanwaltschaft Linz hat der Bursche mittlerweile seine Haftstrafe in Leoben abgesessen, sitzt aber bereits in Linz wieder wegen schwerem gewerbsmäßigem Betrug in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

 

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