Wehrloser Teenager

Händy-Räuber verprügeln Schüler (13)

23.05.2012

Fausthiebe ins Gesicht - Täter noch auf Flucht.

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© TZOe Kronsteiner
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Mittlerweile gehören sie zum kriminellen Alltag: Smartphones sind zum begehrten Diebesgut geworden. Fast täglich gibt es einen neuen brutalen Fall von Handyraub (siehe Kasten rechts). Schockierend die aktuelle Tat: Diesmal attackierten nicht Jugendliche, sondern Erwachsene einen wehrlosen Teenager.

Wie nun bekannt wurde, saß Niko S. (13) am Montag letzter Woche mit seinem Klassenkameraden Kevin um 13.45 Uhr vor der Mittelschule Hainburger Straße in Wien-Landstraße. Die Burschen warteten auf die nächste Schulstunde.

Dann ging alles ganz schnell: Plötzlich kamen drei Männer auf die beiden zu, einer verlangte das Handy des 13-Jährigen. Als Niko zögerte, rastete einer der Täter sofort aus: Er schlug dem hilflosen Teenie mit der Faust ins Gesicht. Die Beute: das neueste Samsung-Galaxy-Smartphone. Die Männer flüchteten. Niko wurde bei dem Überfall im Gesicht verletzt.

Lehrer verständigte nicht Mutter des jungen Opfers
Völlig verängstigt liefen Niko und sein Freund ins Schulgebäude. Aufgelöst erzählten sie einem Lehrer, was vorgefallen war. Dann der zweite Schock des Tages: Der Lehrer soll sich nicht weiter um den verletzten Schüler gekümmert haben. Begründung: Der Überfall geschah vor und nicht im Schulgebäude. Der Pädagoge riet Niko stattdessen nur, zur Polizeistation zu gehen, drückte ihm einen Zettel mit der Adresse in die Hand.

Unfassbar: Der Lehrer informierte die Familie des Schülers nicht. Erst als Niko die Polizeistation erreichte, verständigte er selbst seine Mutter. Niko war im Gesicht verletzt. Nach den Tätern wird noch immer gefahndet.

Wien ist Mekka der Handyräuber
Handyraube sind, laut aktueller Kriminalstatistik, eindeutig ein Wiener Phänomen. Von österreichweit 130 Handyrauben (zwischen Jänner und März 2012) entfallen 110 allein auf die Bundeshauptstadt. Lediglich 20-mal wurden Handys außerhalb Wiens geraubt. Grund: das umfangreiche Netz der öffentlichen Verkehrsmittel in der Bundeshauptstadt. Die meisten Raube finden in der U-Bahn statt. Dennoch: Nach vielen Monaten, in dem die Opferzahlen rasant anstiegen, ist derzeit eine leichte Erholung zu spüren. Silvia Strasser vom Bundeskriminalamt: „Im ersten Quartal 2012 verzeichnen wir bundesweit einen Rückgang von 13,3 Prozent.“

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