Mit Spannung erwartetes Urteil gegen Köpfe der Neonazi-Schutztruppe Objekt 21.
Grinsende Angeklagte, Erinnerungslücken bei den Zeugen, milde Urteile: So endete das Prozessfinale um die Neonazi-Kameradschaft Objekt 21 am Mittwoch in Wels. Die beiden Anführer der rund 200 Mann starken Gruppierung, Jürgen W. (30) und Manuel S. (33), standen als Köpfe einer kriminellen Bande vor Gericht.
Die Vorwürfe
Brandstiftungen in Bordellen in Wien, Hallein und Kirchdorf, daneben Bitumenattacke, Buttersäureanschlag und Aussetzen von Skorpionen in einem Wiener Saunaclub, Anschlag auf ein Auto, Morddrohungen, Einbrüche – dafür wurde laut Staatsanwalt eine Truppe aus der rechten Szene rekrutiert. „Mafiöse Verbindung“, so der Ankläger, „eine Bruderschaft, je krimineller, desto höher an Rang“, sagte ein Kronzeuge.
Alles war „bis ins Detail durchgeplant“ , so der Richter. Er verurteilte Jürgen W. zu sechs Jahren und neun Monaten, Manuel S. zu vier Jahren und acht Monaten, nicht rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.