Nach der Gluthitze haben schwere Unwetter gehörigen Schaden in der Steiermark, dem Burgenland und Niederösterreich angerichtet.
Schäden größeren Ausmaßes hat eine Gewitterfront hinterlassen, die Freitagnachmittag und Abend vor allem über die Oststeiermark gezogen ist. Bis zu Golfball große Schlossen beschädigten Dächer, Fahrzeuge und landwirtschaftliche Kulturen. Die Hagelversicherung bezifferte die Schäden allein im Bereich Landwirtschaft mit vier Millionen Euro.
40 Kilometer langer Hagelzug
Der Hagelzug erstreckte sich mit
einer Länge von 40 Kilometern vom Raum Graz bis Kapfenstein in Bezirk
Feldbach, wo elf Feuerwehren mit 175 Leuten im Einsatz standen. Vom Hagel
beschädigte Dächer wurden mit Planen notdürftig abgedeckt und entwurzelte
Bäume von Straßen oder Wirtschaftsgebäude geräumt.
Polizeiwagen beschädigt
Etliche Solaranlagen sowie Autos
wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. So bekamen u.a. die
beiden Dienstfahrzeuge der Polizeiinspektion Bad Gleichenberg etliche Dellen
ab, eine Scheibe zersprang.
Baum krachte auf ein Auto
In Mahrensdorf kam es auf der L204 zu
einem gefährlichen Zwischenfall: Zwei Autolenker hatten mit ihren Fahrzeugen
unter einer Baumgruppe Schutz von dem Hagel gesucht, als ein Baum umstürzte.
Beide Pkw wurden total beschädigt. Die - unverletzt gebliebenen - Lenker
waren eingeschlossen und konnten erst von der Feuerwehr befreit werden.
4 Mio. Euro Schaden
Laut Österreichischer Hagelversicherung sind
rund 6.500 Hektar landwirtschaftlicher Flächen zum teil massiv geschädigt
worden. Betroffen sind vor allem Ackerkulturen, insbesondere Mais und
Kürbis, aber auch Obst und Wein. Der Gesamtschaden wurde auf vier Millionen
Euro geschätzt. Der Versicherungsgrad bei Ackerkulturen liegt bei 80 %, bei
Wein und Obst etwas darunter.
Hagel im Burgenland
Schwere Hagelunwetter haben am Freitagabend
auch das südliche Burgenland heimgesucht. In Neuhaus am Klausenbach und
Minihof-Liebau (Bezirk Jennersdorf) gingen bis zu hühnereigroße Hagelkörner
nieder. Rund 30 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Schaden an Gebäuden,
Fahrzeugen und Feldern kann noch nicht beziffert werden.
Schloss Tabor beschädigt
Auch das Schloss Tabor in Neuhaus
am Klausenbach, in dem ab 5. August Opernaufführungen stattfinden sollten,
wurde in Mitleidenschaft gezogen. Fenster und Dachziegel gingen zu Bruch,
Beleuchtungseinrichtungen sowie die Tribüne wurden beschädigt.
Fluten in der Nacht
In der Nacht auf Samstag erfasste Sturm und
Starkregen weite Teile des Burgenlandes. Vor allem im Bezirk Neusiedl am See
mussten die Feuerwehren mehrmals ausrücken, um überflutete Keller
auszupumpen. Besonders betroffen waren die Orte Parndorf und Frauenkirchen.
Auch einige Bäume stürzten durch den starken Wind um und mussten durch die
Einsatzkräfte von den Fahrbahnen geräumt werden.
Sturmschäden auch in NÖ
In Niederösterreich waren die
Bezirke Bruck a.d. Leitha und Horn am stärksten von den Unwettern betroffen.
Die Landeswarnzentrale verzeichnete in der Nacht 25 bis 30 Einsätze der
Feuerwehr, Keller mussten ausgepumpt und Sturmschäden beseitigt werden.