Dem Räuberquartett konnten insgesamt 72 Überfälle nachgewiesen werden.
Die Mitglieder einer Halskettenbande, die von März bis Mai in ganz Wien nach immer gleichem Modus Operandi ältere Frauen ausgeraubt haben, sind in Haft. Zwei Verdächtige sind der Polizei bereits Ende Mai ins Netz gegangen. Zwei weitere Mittäter flüchteten damals nach Serbien und wurden aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen. Ermittler der Außenstelle Mitte des Wiener Landeskriminalamtes konnten dem Quartett insgesamt 72 Raubüberfälle nachweisen.
Bereits am 31. Mai konnten Beamte einem Tag nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos einen 19-jährigen Bulgaren und einen 17-jährigen Landsmann festnehmen. Zwei Mittäter, ein Brüderpaar (20 und 26 Jahre alt), flüchtete nach Serbien. Dort konnten die beiden dann aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen werden. "Sie wurden vor 14 Tagen nach Österreich ausgeliefert. Alle vier sitzen somit in Österreich in Haft", sagte Pressesprecher Mario Hejl.
Seit März
Die Bande trieb seit März ihr Unwesen. Sie kundschafteten meist ältere Frauen mit Halsketten in der U-Bahn aus. Ihre Opfer verfolgten sie dann bis vor deren Haustür, auch wenn diese noch ein weiteres Verkehrsmittel benutzten. Dort sprachen sie die Frauen an, dann riss einer der vier ihnen die Kette vom Hals. Wehrte sich die Beraubte, wurde sie brutal niedergeschlagen. Einige der Opfer wurden schwer verletzt, viele auch schwer traumatisiert.
Aufgrund der Vernehmungen, sichergestellten DNA-Spuren und Telefonüberwachung konnten die Ermittler dem Quartett nun 72 Überfälle nachweisen. Die Polizei befürchtet jedoch weitere Opfer. Diese werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 01-31310-43800 DW (Journaldienst) zu melden.