Heftige Unwetter

Hangrutsch in Vorarlberg - Haus evakuiert

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Starkregen machte viele Straßen im Großraum Bregenz unbefahrbar. Eine Mure ging zwischen Buch und Wolfurt ab.

Die nach Starkniederschlägen am Dienstag evakuierte Wohnanlage zwischen Bregenz und Lochau bleibt auch über Nacht gesperrt. Aus Sicherheitsgründen könnten die 85 Bewohner der durch einen Hangrutsch gefährdeten Anlage zunächst nicht in die 65 Wohnungen zurückkehren, erklärte Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (V). Er zeigte sich aber optimistisch, dass die Wohnanlage am Mittwoch wieder benützbar sein könnte.

Der Hang oberhalb der Wohnanlage "Neue Schanze" geriet am Vormittag in Bewegung und drückte gegen die Bergseite der Siedlung. "Die Situation ist eher schwierig. Als Sofortmaßnahme fällen wir die Bäume, um Last aus dem Hang zu entfernen", erklärte der Landesrat. Geplant ist, die Bäume per Helikopter abzutransportieren. "Wir haben zwei Bundesheerhubschrauber angefordert, die die Bäume wegbringen", so Schwärzler. Die Fluggeräte sollten ab 18.00 Uhr in Vorarlberg verfügbar sein. Nach der Rodung soll auch ein Bagger zum Einsatz kommen. "Mit schwerem Gerät besteht derzeit kein Zugang ins Gelände", sagte der Landesrat.

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© FF Bregenz
(c) APA

Überschwemmungen
Starke Niederschläge hatten am Dienstag in Teilen Vorarlbergs zu lokalen Überschwemmungen und Straßensperren geführt. Nach Angaben von Bernhard Kiener von der Landeswarnzentrale waren im Großraum Bregenz gegen 8.30 Uhr rund 150 Feuerwehreinsätze am Laufen. Sorgen bereitete in den Nachtstunden insbesondere die Leiblach im Norden Vorarlbergs, die zeitweise fast die Marke eines 100-jährlichen Hochwassers erreichte.

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Straßen gesperrt, Bahn unterbrochen
Die Straßenverbindung von Bregenz nach Lochau, die unterhalb der Wohnanlage verläuft, war bereits seit dem frühen Vormittag für den Verkehr gesperrt gewesen, eine Freigabe war am frühen Nachmittag geplant. Bis zum Mittag ebenfalls nicht benützt werden konnte die Bahnlinie von Bregenz nach Lindau (Bayern).

Im Großraum Bregenz, dem Leiblachtal und dem vorderen Bregenzerwald waren die Einsatzkräfte den ganzen Tag über im Dauereinsatz. In Bregenz und im Leiblachtal wurden zwischen Mitternacht und spätem Vormittag über 200 Einsätze gezählt. Besonders stark betroffen waren Hörbranz, Lochau und Langen bei Bregenz, wo zahlreiche Keller überflutet wurden und überschwemmte Gemeindestraßen gesperrt werden mussten. Auch die Zufahrten nach Langen waren nicht befahrbar.

In den frühen Morgenstunden drohte die Leiblach in Hörbranz über die Ufer zu treten, die Pegel der Bäche und Flüsse gingen aber bereits am frühen Vormittag wieder zurück. Lag die Abflussmenge der Leiblach in der Nacht noch bei 140 Kubikmeter pro Sekunde, waren es gegen 8.00 Uhr nur noch knapp 60 Kubikmeter. Zeitweise erreichte die Leiblach fast die Marke eines 100-jährlichen Hochwassers.

123 Liter am Quadratmeter
Nach Angaben des ZAMG-Wetterdienstes Bregenz gingen im etwas östlich des Leiblachtals gelegenen Sulzberg (Bregenzerwald) seit Montagabend Regenmengen von 123 Litern pro Quadratmeter nieder, damit sei das Gebiet "absoluter Spitzenreiter" gewesen. Mit großem Abstand folgte die Landeshauptstadt mit 65 Litern, hier habe es Dienstag früh innerhalb einer Stunde nahezu 30 Liter geregnet. Ebenfalls starke Niederschläge wurden in den Bregenzerwälder Ortschaften Alberschwende (61 Liter) und Schoppernau (35 Liter) gemessen.

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