Kartnig-Prozess

Urteil im Herbst: Zeuge auf Pilgerfahrt

09.05.2011

Eigentlich hätte im Juli der Richterspruch verkündet werden sollen.

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© Bruna, TZ ÖSTERREICH
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Eigentlich hätte der Prozess rund um den ehemaligen Sturm Graz-Präsidenten Hannes Kartnig im Juli abgeschlossen sein sollen, doch nun hat sich das Urteil etwas verzögert. Grund dafür ist die ausgedehnte Pilgerreise eines wichtigen Zeugen, der am Jakobsweg unterwegs ist. Daher kann ihm die Zeugenladung nicht zugestellt werden und es kommt zu einer Prozessverzögerung. Im September sollte der Zeuge dann allerdings zu seiner Aussage nach Graz pilgern.

Beamter geht 3.200 Kilometer zu Fuss
Der pensionierte Beamte, auf dessen Aussage die Angeklagten nicht verzichten wollen, ist bereits am Ostermontag gestartet. Allerdings hat er nicht die übliche, rund 700 Kilometer lange Strecke gewählt, sondern die verschärfte Variante: Er ging direkt zu Hause in Wien los und marschiert von dort die rund 3.200 Kilometer nach Santiago de Compostela, dem Ziel aller Jakobsweg-Pilger.

Alternative Route abgelehnt
Bei geplanten 30 Kilometer am Tag sollte die Strecke in etwas mehr als 100 Tagen bewältigt sein. Seitens des Gericht hat man dem Zeugen den findigen Vorschlag gemacht, doch über Graz zu pilgern und im Vorbeigehen dann gleich auszusagen. "Aber er hat abgelehnt, weil er über Salzburg geht", meinte Richter Karl Buchgraber bedauernd.

Also wird der Prozess vermutlich planmäßig am 6. Juli beendet werden. Im August gibt es eine kurze Verhandlung aus formalen Gründen, damit die Unterbrechung nicht zu lang ist und das Verfahren wiederholt werden muss. Tatsächlich weiter geht es dann am 13. September mit der Aussage des dann wohl heimgekehrten Pilgers. Ein Urteil könnte, so Buchgraber, am 15. September erfolgen.

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