So verteidigt sich das Hitler-Double
Harald Hitler: Der Bart ist ab
23.02.2017
Weiterhin in U-Haft: Harald Z. versteht die Aufregung um seine Person nicht.
Er trug Seitenscheitel, Bärtchen und Trachtenkluft und soll vor dem Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau (OÖ) für Touristenselfies posiert haben: Als Hitler-Double sorgte Harald Z. (25) weltweit für Schlagzeilen.
Jetzt wird es langsam ernst für den Hitler-Doppelgänger aus Braunau: Die Staatsanwaltschaft Ried hat die Verhängung der U-Haft über Harald Z. (25) beantragt, der in den vergangenen Wochen als Hitler-Double mit Zweifinger-Bärtchen und akuratem Scheitel für Aufsehen gesorgt hatte.
"Hitler" nach Wien überstellt
Haftgründe: Wiederholungs- und Verdunkelungsgefahr. Die U-Haft sitzt der Mann, der von der Gründung einer eigenen Partei und dem "Abenteuer des Jahrhunderts" träumt, allerdings nicht mehr in Oberösterreich ab.
Am Mittwoch wurde er von Ried nach Wien Josefstadt überstellt.
Harald Z. fühlt sich missverstanden
Dort fühlt sich der Mitzwanziger missverstanden und verteidigt sich: „Ich wurde komplett falsch dargestellt, ich bin nicht rechtsradikal, sondern habe eine gesunde, normale, österreichische rechtskonservative Einstellung“, so Harald Z.
Konsequenz: Der Bart ist ab
Trotzdem: Der Bart ist jetzt (ab)rasiert, offenbar um „Missverständnissen“ vorzubeugen. Schließlich hätte sogar Charlie Chaplin einen solchen Schnauzer getragen, die Verbindung zu Hitler kann er hingegen nicht verstehen. Auch sein Steirer-Janker sei kein Ausdruck von Rechtsradikalismus, sondern lediglich eine Tracht. "Ich bin Steirer und stolz darauf".
Sein juristischer Vertreter Manfred Arbacher-Stöger schlägt in dieselbe Kerbe: „Mein Mandant hat in Braunau nie vor dem Geburtshaus Hitlers posiert, sondern hat lediglich eine Wohnung dort. Es kann ja nicht sein, dass man, nur weil man in Braunau einen Wohnsitz hat und einen Seitenscheitel trägt, verhaftet wird“.
Netzwerk in Wien?
Laut ÖSTERREICH Informationen wird jedoch weiter intensiv gegen Harald Z. ermittelt – wegen Wiederbetätigung in Wien. In diesem Zusammenhang fällt auch der Name Dr. Hans B. Er sitzt ebenso in U-Haft in der Josefstadt. Er soll mit Harald Z. und weiteren jungen Männern Kontakt gehabt und manipuliert haben. Er soll der Chef einer rechtsextremen Organisation namens "Europäische Aktion" sein. Die Bewegung propagiert Rassismus, Antisemtismus sowie rechte Verschwörungstheorien.
Es gilt die Unschuldsvermutung.