Die Frau verfolgte den Täter nach einer Pfefferspray-Attacke.
Ein 75-jähriger, keineswegs in Pension befindlicher Einbrecher war für eine couragierte Hausbesitzerin im Bezirk Lilienfeld nicht schell genug: Obwohl er sie zuvor mit Pfefferspray attackiert hatte, verfolgte sie den Täter und sorgte damit für dessen Festnahme. Nach Angaben der NÖ Landespolizeidirektion hatte die Frau den Mann am Montagnachmittag in ihrem Haus in St. Aegyd am Neuwalde überrascht.
Mit Pkw verfolgt
Um den einschlägig Vorbestraften an der Flucht zu hindern, sperrte die Frau die Eingangstür von innen zu, flüchtete aber kurz darauf ins Freie, weil der Täter Pfefferspray versprühte. Anschließend verließ er das Haus durch ein Fenster, das er zuvor aufgebrochen hatte, und fuhr mit einem Rad in den angrenzenden Wald. Die Hausbesitzerin folgte ihm mit ihrem Pkw, während sie gleichzeitig ihren Mann anrief. Dieser verständigte die Polizei.
Im Zuge der folgenden Fahndung durchkämmten mehrere Polizeistreifen und eine Diensthundestreife das Waldstück und fanden den Verdächtigen. Er hatte das zuvor erbeutete Diebesgut - Schmuck und Bargeld - sowie Einbruchswerkzeug bei sich. Auch der Pfefferspray, den er auf seiner Flucht weggeworfen hatte, wurde sichergestellt.
Der 75-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft ins Gefangenenhaus beim Landesgericht St. Pölten eingeliefert. Die durch den Einsatz des Pfeffersprays verletzte Frau wurde im Universitätsklinikum St. Pölten behandelt.
Weiterer Einbruchsversuch geklärt
Wie die Landespolizeidirektion am Mittwoch berichtete, wurde ein weiterer Einbruchsversuch im Bezirk Lilienfeld geklärt. Am 15. Juli hatte eine Streife in einem Garten zwei Männer ertappt, die in ein Wohnhaus in Hainfeld eindringen wollten. Die Täter flüchteten zu Fuß, wobei kurz darauf einer festgenommen und auch das Fahrzeug der beiden sichergestellt wurde. Im Wagen fand sich Diebesgut, das in der Folge einem Einbruch in Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt) zugeordnet wurde.
Der festgenommene 24-jährige Rumäne ist in St. Pölten in Haft. Er gestand laut Polizei beide Taten und beschuldigte seinen Onkel (49) der Beteiligung. Gegen den flüchtigen 49-Jährigen wurde seitens der Staatsanwaltschaft ein internationaler Haftbefehl erlassen.