Wien
Heiratsschwindler arbeitete als Freigänger bei Polizei
29.05.2016
Er gab sich beziehungswilligen Frauen gegenüber als Polizist aus.
Ein mutmaßlicher Heiratsschwindler hat als Freigänger bei der Wiener Polizei gearbeitet und sich beziehungswilligen Frauen gegenüber als Beamter ausgegeben. Die Ermittler erheben gegen ihn nicht nur wegen schweren Betrugs und Amtsanmaßung, sondern auch wegen Diebstahls. Zur Untermauerung seiner Angaben hatte er nämlich auch Uniformstücke mitgehen lassen.
Suche nach Geschädigten
Die Exekutive veröffentlichte am Sonntag ein Foto des verdächtigen 41-Jährigen und hofft, dass sich allfällige Geschädigte des Mannes melden. Im Zuge eines Rehabilitationsprogramms arbeitete der Verdächtige als Hilfskraft in einem Stadtpolizeikommando im Nordwesten Wiens. Er war Freigänger der Justizanstalt Simmering. Mehreren Internetbekanntschaften gegenüber gab er sich als Polizist aus. Er entwendete auch Uniformstücke, um so glaubhafter zu wirken. Zugang zu sensiblen Bereichen - Waffendepot, Safe und Ähnliches - hatte er aber nicht.
Geld entlockt
Den Frauen entlockte er laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger Geld. Einem Opfer soll er sogar die Heirat versprochen haben. Der 41-Jährige ließ sich von seinen Opfern auch zu seinem Arbeitsplatz und sogar in die Justizanstalt chauffieren. Dann sagte er, dass er Schießtrainer für die Justizwachebeamten oder geheimer Ermittler in der Haftanstalt sei. Laut Keiblinger gebe es wegen der laufenden Ermittlungen noch keine Zahl der Fälle und auch keine Angaben zur Schadensumme. Die - echte - Polizei bat allfällige Opfer, sich unter der Telefonnummer 01-31310-27334 zu melden.