Christopher Bachtrog berichtet von den Zuständen an der Grenze.
Rot-Kreuz-Helfer Christopher Bachtrog (33) über Sturmversuch an Grenze.
ÖSTERREICH: Warum eskalierte die Situation?
Christopher Bachtrog: Die Lage in Idomeni ist seit Tagen extrem dramatisch, rund 7.500 Syrer und Iraker stauen sich hier. Mazedonien lässt niemanden durch. Rund 1.000 sind deshalb am Montag zum Zaun marschiert, haben protestiert. Das Chaos hat sich aber wieder aufgelöst. Es wird aber sicher wieder zu Protesten kommen.
ÖSTERREICH: Wie könnte rasch geholfen werden?
Bachtrog: Die Lage ist wirklich sehr, sehr ernst. Die Situation der Flüchtlinge ist einfach katastrophal. Es ist kalt, teilweise müssen die Menschen im Freien schlafen, auf den Wiesen. Wir haben hier zu wenig Zelte, zu wenig Decken. es gibt kaum Versorgung. In der Nacht sinkt die Temperatur unter 10 Grad.
ÖSTERREICH: Was berührt Sie am meisten?
Bachtrog: Es sind die vielen Frauen mit kleinen Kindern, auch Ältere, die praktisch nichts haben, erschöpft sind und verzweifelt, weil sie nicht wissen, wie es jetzt weitergehen soll.
ÖSTERREICH: Wird sich die Situation noch weiter zuspitzen?
Bachtrog: Ja, damit rechnen wir. Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Schon in den nächsten Tagen kommen in Bussen wieder Tausende an der Grenze an. Karl Wendl