Anwalt Wolfgang Schubert fordert eine Operation für Elsner. Bawag-Prozess soll trotz des Eingriffs planmäßig weiterlaufen.
Wien. Schon seit Längerem gab es Spekulationen über den Gesundheitszustand des prominenten U-Häftlings. Nicht nur sein Fuß schien dem am Herzen operierten 72-Jährigen während des Verhandlungsmarathons im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Wien Probleme bereitet zu haben. Gerichtskiebitze bemerkten, dass der ehemaligen Banken-Boss immer öfter um Erlaubnis bat, kurz die Toiletten aufsuchen zu dürfen.
Katheder
Der Hintergrund: Helmut Elsner leidet schon seit
längerer Zeit an einer altersbedingten Vergrößerung der Prostata. Dies wurde
bereits bei umfangreichen Untersuchungen vor einigen Jahren festgestellt. Im
Februar 2007 entschieden sich die Mediziner zu weiteren Schritten: Elsner
wurde ein Katheder gesetzt, den er bis heute trägt. Gerade dieser Katheder
kann jedoch mit der Zeit zu Problemen führen – und diese scheinen nun
aufgetreten zu sein.
Verfahren
Wolfgang Schubert, der Anwalt des Ex-Bankers berichtet,
dass sein Mandant vor Schmerzen kaum mehr schlafen könne und unter ständigem
Harndrang leide. Schubert fordert: Noch im November, spätestens aber im
Dezember müsse ein Eingriff durchgeführt werden. In der Folge würde der
Patient ungefähr vier Wochen nicht verhandlungsfähig sein. Laut dem
Advokaten würde der Mega-Prozess gegen die Bawag-Spitze dadurch jedoch nicht
gefährdet oder verzögert werden. Es soll Vereinbarungen geben, dass das
Verfahren auch fortgesetzt werden kann, wenn Helmut Elsner zeitweise nicht
daran teilnimmt.
Major Josef Gramm von der Justizanstalt Josefstadt, in der Elsner einsitzt: "Ein entsprechender Antrag für den Eingriff wurde gestellt, aber es gibt darüber noch keine Entscheidung."