Hunderte Menschen sterben jedes Jahr auf Österreichs Bergen. Oft genug überschätzen sich die Bergbegeisterten beim Wandern.
Seit vergangenem November sind bereits 213 Personen in den österreichischen Bergen ums Leben gekommen. Das ist zwar ein leichter Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum vom Vorjahr – von November 2006 bis Juli 2007 starben 240 Menschen bei Alpinunfällen. Insgesamt kommen in unseren Alpen allerdings sogar rund 330 Menschen ums Leben.
Acht Prozent Lawinentote
Die tödlichsten Monate sind immer Juli
und August und im Winter Februar und März. Die Hauptursache für den Tod am
Berg ist keinesfalls ein Absturz beim Klettern. Gerade einmal fünf Prozent
der tödlichen Alpinunfälle haben diese Ursache. Auch Lawinen sind mit etwa
acht Prozent (im letzten Winter starben 29 Menschen den Weißen Tod) nicht
der Hauptgrund.
Das Herz spielt nicht mit
„Todesursache Nummer eins am Berg ist
der Herzinfarkt“, sagt Hanno Bilek vom Kuratorium für Alpine Sicherheit in
Innsbruck. „Beim einfachen Wandern sterben am meisten Menschen im Gebirge“,
so Bilek im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Etwa 90 Menschen verlieren jedes Jahr durch Herzinfarkt am Berg ihr Leben. Betroffen sind davon überwiegend Männer über 45 Jahre.
Mangelnde Kondition
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die
Ausrüstung der Bergbegeisterten ist zwar besser geworden – unvorsichtige
Halbschuhtouristen quälen sich kaum noch die steilen Wege nach oben, doch
vielen mangelt es an der körperlichen Vorbereitung. „Viele Wanderer sind
nicht fit genug und überschätzen oft ihre Fähigkeiten“, heißt es von Seiten
des Kuratoriums für Alpine Sicherheit.
Sturz in den Tod
Todesursache Nummer zwei beim Wandern ist
Stolpern und damit verbundenes Abstürzen. Pro Jahr sterben etwa 40 Personen
dadurch. Ungefähr gleich viele Menschen kommen auf den heimischen Skipisten
ums Leben – heuer bisher etwa 40 Personen.
Gefahr in Tirol
Vor allem die Tiroler Berge fordern ihren
Tribut: Im vergangenen Jahr (Nov. 2006 bis Nov. 2007) waren es 87 Bergtote.
Gleich danach kommt Salzburg mit 51 Toten im letzten Jahr, gefolgt von der
Steiermark mit 45 Toten. In Vorarlberg starben letztes Jahr nur 34 Menschen.