Frauen in Angst

Heuer schon 443 Vergewaltigungen

02.10.2016

Tausende Frauen haben nach Sexübergriffen abends Angst auf der Straße.

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Diese Tat schockiert das ganze Land: Am Freitagabend, kurz nach 20 Uhr, wurde in einem beliebten Park im zehnten Wiener Gemeindebezirk eine 39-Jährige von einem Unbekannten angegriffen, ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Der circa 40-jährige Täter floh. Weiterhin fehlt von ihm jede Spur.

Dabei ist diese Horrortat längst kein Einzelfall mehr. Gleich mehrere brutale Sexübergriffe haben in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt.

Wien, Linz, Salzburg – diese Fälle schockten alle

  • Wien
    Im April zerrten drei afghanische Flüchtlinge am Wiener Praterstern eine 21-jährige Studentin auf die Toilette und vergingen sich an ihr.
  • Linz
    Anfang Mai wurde eine 17-Jährige in einem Park in Linz vergewaltigt.
  • Salzburg
    Im Juli hatte ein 30-Jähriger versucht, eine 20-Jährige an der Salzach zu vergewaltigen.

Im Vorjahr gab es 826 Vergewaltigungsanzeigen

Zwischen Jänner und Juli wurden heuer laut Innen­ministerium bereits 443 Vergewaltigungen gezählt, im Vorjahr waren es 826 und damit mehr als zwei Sexvergehen pro Tag! In keinem anderen Bezirk Österreichs passierten dabei so viele Vergewaltigungen wie in Wien-Favoriten (40 angezeigte Fälle 2015) und in Wien-Leopoldstadt (39).

Dana Müllejans

Anwältin: ›So können sich Frauen schützen‹

Rechtsanwältin Astrid Wagner berät u. a. Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden.

ÖSTERREICH: Wie kann man sich vor Sexattacken schützen?

Astrid Wagner: Ich würde allen Mädchen und Frauen, die oft nachts unterwegs sind, Tränengasspray empfehlen. Auch Kampfsportkurse, wo man bestimmte „Kunstgriffe“ lernt, mit denen man Angreifer abwehren kann, wären ein guter Tipp. Eigentlich sind auch Hunde abschreckend und wirken als Sicherheitsfaktor. Bei dem aktuellen Fall in Wien war das aber leider nicht so.

ÖSTERREICH: Würden Sie höhere Strafen für Vergewaltiger für sinnvoll halten?

Wagner: Ich glaube nicht, dass härtere Strafen bei Vergewaltigungen die Täter abschrecken würden. Nicht der Strafrahmen ist das Pro­blem, sondern die Beweisführung.

 

Anm.: nicht genannte Bezirke hatten keine Anzeigen

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