In einem abgelegenen Haus am idyllischen Erlaufsee stießen die Ermittler auf den puren Horror.
Im Keller eines Hauses, nur wenige Meter vor der Grenze zu Niederösterreich, fand man den Leichnam einer vermissten Ungarin. Der verdächtige Hausherr, der für die Behörden, aber auch für die Öffentlichkeit kein Unbekannter ist, tischte eine höchst unwahrscheinliche Geschichte mit vielen fehlenden Details auf, wie die 42-jährige Agi Elvira B. aus dem 300 Kilometer entfernten Muraszemenye in seinen Keller in St. Sebastian kam.
Hier schlugen Spürhunde der Polizei Alarm.
Verdächtiger will Leiche nur gefunden haben
Anfangs behauptete der zweifache Vater, er habe die Frau gar nicht getötet. Vielmehr sei sie – übrigens eine Prostituiertenkollegin seiner derzeitigen ungarischen Lebensgefährtin – am 5. Dezember „schon kalt und in einem Bademantel“ im Haus gelegen. In Panik habe er sie dann in einen Hohlraum unter der Stiege einbetoniert.
Was an dieser Aussage wahr sein kann, sei dahingestellt – vor allem, wenn man bedenkt, wodurch der Steirer Christian T. in den folgenden Tagen in die Schlagzeilen geriet:
Eigene Entführung war von Mann nur erfunden
Wie ÖSTERREICH berichtete, war der 40-jährige Maschinist, der bei der Seilbahn in Mariazell arbeitet, selbst plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Als er nach mehr als einer Woche wieder auftauchte, berichtete der Vater zweier Teenietöchter, die sich große Sorgen gemacht hatten, zuerst davon, entführt worden zu sein. Doch dann gab er zu, alles nur erfunden und sich in Höhlen versteckt zu haben, weil er Angst vor Zuhältern aus Ungarn hatte, die Geld wollten und ihn und seine Töchter bedrohten.
Die Frauenleiche wurde nahe Mariazell gefunden.
Angst vor Zuhältern
Wie ÖSTERREICH berichtete, war der 40-jährige Maschinist, der bei den Skiliften in Lackenhof arbeitet, nämlich im Dezember selbst plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Als er nach mehr als einer Woche wieder auftauchte, berichtete der Vater zweier Teenietöchter zuerst davon, entführt worden zu sein. Doch dann gab er zu, alles nur erfunden und sich in Höhlen versteckt zu haben, weil er Angst vor Zuhältern aus Ungarn hatte, die Geld wollten und drohten, seine ältere Tochter auf den Strich zu schicken.
Tote ist Freundin von seiner Lebensgefährtin
Wie es jetzt aussieht, hat der Verdächtige diese Rotlicht-Räuberkiste aber nur erfunden und inszeniert, um von einem Gewaltverbrechen abzulenken. Auf die Spur des eigentlichen Kriminalfalles kamen die Cops durch eine Vermisstenmeldung aus Ungarn: Dort schlug die Familie von Agi Elvira B. Alarm, weil die 42-Jährige verschollen war. Die Frau sei zuletzt am 4. Dezember in Begleitung eines österreichischen Mannes in ihrem Heimatort gewesen und dann noch einmal in einem Coffeeshop an der ungarisch-slowenischen Grenze gesehen worden
In der U-Haft redet er sich nun auf Drogen raus
Als sich jetzt die Anzeichen mehrten, dass es sich bei diesem Österreicher um Christian T. handelt, kam die Kripo gleich mit Leichenspürhunden zur Adresse des Sonderlings von St. Sebastian. Und die Hunde schlugen bei der Hausdurchsuchung im Keller sofort an, bestätigt Polizeisprecher Leo Josefus gegenüber ÖSTERREICH. Zu Redaktionsschluss waren Gerichtsmediziner, Polizei und Staatsanwalt am Tatort, um die Leiche aus den Betontrümmern zu bergen: Alles muss in dem Hohlraum händisch freigelegt werden. Dann erst kann eine Obduktion erfolgen und die Todesursache festgestellt werden.
Der Verdächtige wurde in U-Haft genommen. Inzwischen erklärt Christian T., dass er in einer „Art Drogenrausch“ gehandelt habe. Eigentlich wollte er die Tote zerstückeln und im Ofen verbrennen, „doch davor hat mir so gegraust“. Und noch ein Detail: Vor dem Einbetonieren brachte er noch seine Tochter zur Schule. Es gilt die Unschuldsvermutung. R. Kopt