Drama in Indonesien
Hip-Hopperin Susi erhielt Top-Anwalt
07.01.2014
Die gebürtige Niederösterreichin wurde mit Drogen am Aiport Jakarta gefasst.
Die 29-jährige Susanne T. wurde Anfang November mit drei Kilo Crystal Meth im doppelten Boden ihres Koffers am Flughafen in Jakarata gefasst. Seitdem sitzt die Tänzerin im Gefängnis Polda Metro Jaya in U-Haft, formell Anklage erhoben wird gegen „Young Bebe“ (wie sich die gebürtige Oberösterreicherin aus Wels nennt) erst Ende des Monats.
(c) privat; Eine Momentaufnahme von "Susi
Umso wichtiger ist für die Hip-Hopperin, die Stein und Bein schwört, von der Drogenmafia hereingelegt worden zu sein und dass sie nichts von den Drogen im Koffer wusste, dass einen Top-Anwalt hat.
„Momentan geht es nicht um Schuld oder Unschuld“
Wie das Außenamt gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, hat man der Landsfrau, einen Top-Anwalt zur Seite gestellt. Der indonesische Jurist soll in solchen Fällen extrem versiert sein und schon mehrmals Mandanten vertreten haben, die des Drogenschmuggels verdächtigt worden waren. Das Honorar für den Verteidiger ist nicht billig – weshalb das Außenamt die kolportierten 50.000 Euro vorgestreckt hat. Gesandter Martin Weiss: „Für uns geht es im Moment nicht um Schuld oder Unschuld. Einer Österreicherin droht die Todessstrafe.“
Im Vorjahr zwei Ausländer wegen Drogen hingerichtet
Wie ernst die Situation ist, zeigt auch der Umstand, dass es nach fünf Jahren, in denen in Indonesien die Todesstrafe nicht exekutiert wurde, im Vorjahr zum Sinneswandel gekommen ist: Da wurde sie wegen Drogendelikten fünf Mal angewandt, zweimal gegen Ausländer. Mutter und Stiefvater der Inhaftierten setzen weiter alle Hebel in Bewegung.
Das Gefängnis Polda Metro Jaya
„Ich will wieder heim“, weint Susanne in Mails. Das Außenamt hilft ihr dabei.
Sechs Mal waren Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Indonesien bereits bei der 29-Jährigen. Anfangs ging es um so einfache Sachen wie eine Matratze – bisher musste der U-Häftling auf dem Boden schlafen. Jetzt organisierte des Außenamt unter MInister Kurz einen Anwalt für Susanne M., das Honorar schießt die Republik Österreich derweil vor. Die Hip-Hopperin hat in der Todeszelle Todesangst – nicht nur vor dem drohenden Urteil, sondern auch vor anderen Insassen. Sie kooperiert voll mit den Behörden, weshalb die Drogen-Mafia hinter ihr her sein könnte.