Bis zum Herbst soll die Zukunft von Hitlers Geburtshaus in Braunau entschieden werden.
Jahrzehntelang hatte sich die Eigentümerin des Geburtshauses von Adolf Hitler gewehrt – seit Dienstag ist klar: Die Frau verliert das Gebäude an den Staat. Der Ministerrat segnete den Entwurf für ein Enteignungsgesetz ab. So soll verhindert werden, dass das Haus zur Pilgerstätte für Neonazis wird.
Der Streit um die Weiterverwendung des Gebäudes ist damit aber längst nicht beigelegt: Die „Initiative Denkmalschutz“ befürchtet durch das Gesetz eine Aufhebung des Denkmalschutzes „über die Hintertür“. Damit würde der Weg für einen Abriss geebnet, den Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) befürwortet.
Die Regierungsspitze mit Kanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sprach sich indes gegen einen Abriss aus. Die Entscheidung, wie es weitergeht, soll eine zwölfköpfige Kommission bis spätestens Oktober treffen.