Hochadel und Politik bei Habsburg-Requiem

Großereignis mit Reminiszenzen an die vor nahezu einem Jahrhundert untergegangene Monarchie:

Unter den Trauergästen aus der Hocharistokratie, die Habsburg das letzte Geleit geben, finden sich König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden, Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie Aglae von Liechtenstein, sowie die Ex-Könige von Rumänien, Michael I. und Bulgarien, Simeon II. Das belgische, britische und spanische Königshaus sind durch Prinz(essinn)en vertreten. Aus Republiken kommen Georgiens Staatspräsident Michail Saakaschwili, die Regierungschefs Kroatiens und Mazedoniens sowie der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg.

Die Republik Österreich ist durch Bundespräsident Heinz Fischer höchstrangig repräsentiert. Seitens der Bundesregierung nehmen Finanzministerin Maria Fekter (V) und Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) an der Verabschiedung teil, ferner Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel und mehrere Landeshauptleute. Vom Europäischen Parlament, in dem Habsburg als Abgeordneter der bayrischen CSU lange Jahre saß, zollt EP-Präsident Jerzy Buzek dem engagierten Europäer Tribut.

Das Requiem um 15:00 Uhr zelebriert Kardinal Schönborn als Vertreter von Papst Benedikt XVI. Der Apostolische Nuntius Peter Stephan Zurbriggen wird zu Beginn das bereits veröffentlichte Beileidsschreiben des Pontifex an die Familie Habsburg verlesen. Darin würdigt Benedikt den Verstorbenen als "großen Europäer", der sich unermüdlich "für den Frieden, das Miteinander der Völker und eine gerechte Ordnung auf dem Kontinent eingesetzt" habe. Die Lesungen werden vom ältesten Sohn Ottos, Karl Habsburg, und dessen Sohn Ferdinand verlesen. Die Fürbitten lesen die sieben Kinder des Verstorbenen.

Genauer Ablauf
Der Ablauf der Feierlichkeiten ist generalstabsmäßig durchgeplant. Am Ende des Gottesdienstes um 17:00 Uhr ertönt zum Auszug Glockengeläut, bis der Sarg auf den Wagen gebettet ist. Die Pummerin wird erklingen, dann Fanfaren. Unterdessen formiert sich auf dem Stephansplatz der Trauerkondukt, der eine Strecke von 2,4 Kilometer zurücklegen wird. Die Route führt über Graben, Kohlmarkt, Michaelerplatz, durch das Michaelertor auf den Heldenplatz, wo 21 Schuss Salut abgefeuert werden, dann über den Ring zum Albertinaplatz und schließlich zur Kapuzinergruft.