Die Drau und einige Gebirgsflüsse in Tirol führen Hochwasser: Feuerwehren mussten Keller auspumpen.
Anhaltenden Regenfälle halten die Feuerwehren in Kärnten, Ostirol und Nordtirol auf Trab. Von den Ötztaler Alpen über den Brenner bis zum Patscherkofel in Kärnten fielen alleine in den letzten 24 Stunden rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter. In manchen Regionen regnet es seit Montagabend fast durchgehend. Die Venter Ache in Sölden führt doppelt so viel Wasser wie sie sollte.
Im Kärntner Ort Rennweg sitzen 30 Urlauber nach wie vor fest, nachdem Starkregen und ein Murenabgang die Gemeindestraße unterspülten und wegrissen. Bagger versuchen seither eine Notstraße zu errichten. Auf dem Nassfeld (Bezirk Hermagor) wurde die B90 ebenfalls von einer Mure verlegt. Die Straße ist unpassierbar. In Hermagor selbst musste die Feuerwehr etliche Keller auspumpen.
© FF Hermagor
© FF Hermagor
© FF Hermagor
© FF Hermagor
© FF Hermagor
Hochwasser führt auch die Ötztaler Ache in Tirol. In Kärnten wird befürchtet, dass der Pegel der Drau weiter steigen könnte. Der Verbund hat am Mittwoch angekündigt, die Stauräume seiner Kraftwerke entlang der Drau in Kärnten wegen Hochwassergefahr um 2,5 Meter abzusenken. "Die aktuellen Niederschlagsprognosen lassen Hochwasser an der Drau befürchten", hieß es in einer Aussendung. Konkret geht es um die Stauräume Edling (Bezirk Völkermarkt), Feistritz (Bezirk Klagenfurt-Land) und Rosegg (Bezirk Villach-Land). In Lienz (Osttirol) hat sich die Lage bereits entspannt.
Zusätzlich wurden die ansonsten ferngesteuerten Kraftwerke mit Personal besetzt, um nötigenfalls eingreifen zu können. Nach den Erfahrungen des Hochwassers im Jahr 2012, bei dem Lavamünd (Bezirk Wolfsberg) besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, wurde die Wehrbetriebsordnung angepasst. Durch die Absenkung mache man einer "drohenden Hochwasserwelle" Platz, heißt es in der Aussendung. Es sei das erste Mal, dass diese Maßnahme zum Einsatz komme. Die Behörden seien informiert.
Auf der Website des hydrografischen Dienstes des Landes Kärnten wurden am Mittwochabend wiesen für große Teile der Drau Pegelstände bis zur Marke des einjährlichen Hochwassers aus.