Zahl der Unfallopfer ging zurück. Jetzt explodiert sie – 70 Tote in 9 Wochen.
2013 ging als das Jahr in die Verkehrsgeschichte Österreichs ein, in dem es die wenigsten Toten auf unseren Straßen zu beklagen gab. Mit 453 Opfern lag die Zahl erstmals unter der 500er-Marke und wurde als Erfolg im Kampf gegen das sinnlose Sterben gefeiert. Und jetzt das: In den ersten beiden Monaten dieses Jahres explodierte die Zahl der Todesopfer. 70 Menschen verloren in neun Wochen ihr Leben.
Die letzten beiden Opfer starben ganz jung: Alexander W. (17) und sein Freund Julian E. (16) aus Retz (NÖ) hatten am Wochenende noch ausgelassen auf einer Party gefeiert und gegen 3 Uhr in der Früh auf Facebook gepostet, wie gut es ihnen ging. Doch eine Stunde später waren sie tot. Verunglückt mit ihrem Moped und von einem Auto überfahren – ÖSTERREICH berichtete.
Niederösterreich führt überhaupt die Statistik des Horrors an. 23 Tote in 59 Tagen ist der traurige Spitzenwert. Gefolgt von der Steiermark, wo sich die Zahl der Opfer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt hat. 2013 starben dort neun Verkehrsteilnehmer, heuer schon 17.
Ist der milde Winter
an der Misere schuld?
Die schlimmste Tragödie ereignete sich dabei am 12. Februar in Hollenegg. An diesem schwarzen Mittwoch krachte im Ortsteil Kohlbach ein Auto in einen Zug. Alle vier Insassen des Wagens kamen dabei ums Leben.
Warum ausgerechnet in diesem milden Winter mit den gemäßigten Witterungsverhältnissen so viele Verkehrsteilnehmer tödlich verunglücken, gibt auch Experten Rätsel auf. Doch möglicherweise liegt es genau am vorgezogenen Frühling: „Der Ausflugs- und Wochenendreiseverkehr steigt dadurch, die Gefahr nimmt zu“, sagt der ARBÖ.