AUA-Blindflug

Horrorflug im Hagel: Jetzt packt ein Passagier aus

11.06.2024

Eine Untersuchung soll jetzt klären, warum der Pilot in das Unwetter hineinflog. 

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© UWZ
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Die AUA-Maschine mit der Flugnummer OS 434 hob Sonntag um 15.46 Uhr auf Mallorca ab und hatte Wien-Schwechat als Destination. Der Pilot konnte die Maschine zum Glück sicher auf den Boden bringen. Unterwegs musste sogar "Mayday" gegeben werden, weil der Jet über dem Raum Hartberg in der Steiermark in einen Hagelsturm geraten war. Aufnahmen nach der überstandenen Landung zeigen den Airbus "Bravo Mike" mit Hunderten Einschlägen und Rissen, die Cockpitscheiben völlig zersplittert.

Dramatische Szenen an Bord

Passagier Markus G. schildert gegenüber der BILD die dramatischen Augenblicke. Der 45-Jährige hörte gerade Musik, als 20 Minuten vor der geplanten Landung die Hölle ausbrach. „Plötzlich wurden wir ordentlich durchgeschüttelt“, so der Passagier. Viele Menschen seien in Panik geraten und quetschten sich in den Fußraum der voll besetzten Maschine.

Das Drama dauerte aber nur wenige Minuten, dann flog die AUA-Maschine auf kürzesten Weg nach Wien: „Die Landung war etwas ruppig, aber im Nachhinein kann ich dem Piloten nur meinen größten Respekt zollen. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat“, so Markus G.

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"ABC News" aus den USA zitierte einen Fluggast wie folgt: "Ich glaube, wir waren etwa 20 Minuten von der Landung entfernt, als wir in eine Hagelwolke und ein Gewitter gerieten, und die Turbulenzen begannen... Wir konnten definitiv spüren, wie der Hagel auf das Flugzeug niederging, und es war ziemlich laut und natürlich eine Minute lang sehr steinig.“ Auch der "Spiegel" fing die Stimme eines direkt vom Horrorflug Betroffenen ein, welcher meinte: "Das müssen fette Hagelbrocken gewesen sein!"

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Warum flog Pilot in das Unwetter?

Nach dem Zwischenfall beim Landeanflug ist die Schadenserhebung am Montag voll gestartet. "Wie bei solchen Vorfällen üblich, wurde eine Untersuchung eingeleitet, warum der gestrige Flug durch eine Zone mit Hagel geflogen ist", teilte die AUA mit. "Der Vorfall dauerte nur wenige Sekunden", hieß es.

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In Mitleidenschaft gezogen wurden die Flugzeugnase, die beiden vorderen Cockpitfenster sowie Verkleidungen. Wie hoch der Schaden ist und wie lange die Maschine ausfällt, ist noch nicht abschätzbar.

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Indes wird der Blindflug mit Happyend, der auch international Schlagzeilen machte, von einer Unfallkommission untersucht: Wie konnte es sein, dass weder die Piloten noch die Austro Control die Unwetter-Zelle auf dem Schirm hatten? Interessant: Laut flightradar24 sollen alle anderen Airlines die Gewitterwolken weiträumig umflogen haben, nur die 23 Jahre alte AUA-Maschine, die jetzt übrigens für mehrere Wochen wegen Reparaturarbeiten ausfällt, flog direkt durch.
  

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