Tierquälerei

Hunde-Babys vor Tod gerettet

05.01.2011

ÖSTERREICH bei geretteten Welpen. Besitzerin droht bis zu ein Jahr Haft.

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© TZ ÖSTERREICH/Bruna
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Das Schicksal der 49 völlig verwahrlosten Hunde aus dem Waldviertel bewegt das ganze Land. Die Tiere, darunter sechs kleine Welpen, wurden am Dienstag in letzter Sekunde vor dem Tod gerettet. Sie lebten unter katastrophalen hygienischen Bedingungen ohne Futter und Wasser auf einem Hof in Kiening im Waldviertel. Die Besitzerin Margit P. hatte sie offenbar in guter Absicht aufgenommen, war von der Versorgung dann aber völlig überfordert.

Gestern fingen Tierfreunde einen Großteil der Hunde ein und brachten sie in Tierheimen in Niederösterreich und im Burgenland sowie auf vorübergehenden privaten Pflegeplätzen unter.

ÖSTERREICH besuchte die geretteten Tiere am Mittwoch im Tierheim Krems. Obfrau Nina Zinnenburg: „Als ich auf den Hof gekommen bin, war der Gestank so beißend, dass ich wieder umdrehen musste.“ Bis auf die Welpen hatte keiner der Hunde die Möglichkeit, sich im Warmen aufzuhalten. Die Tiere sind zum Teil äußerst scheu: „Fünf Hunde sind so verschreckt, dass wir sie gar nicht einfangen konnten. Diese müssen wir erst narkotisieren, damit wir sie mitnehmen können.“ Spätestens morgen sollen auch diese Tiere nach Krems gebracht werden.

Zinnenburg ruft Tierfreunde auf, sich beim Tierheim Krems zu melden (Tel.: 02732/84720) und den armen Hunden ein neues, sicheres Zuhause zu geben. „Die meisten der Tiere haben viel erlebt, auch schon bevor sie auf den Hof gekommen sind.“

Ehemalige Besitzerin „komplett überfordert“
Margit P. wird nun wegen Tierquälerei angezeigt. „Wir erwarten, dass der Staatsanwaltschaft in diesem Fall Anklage erhebt“, sagt der stellvertretende Bezirkshauptmann Josef Schnabl. In diesem Fall droht P. bis zu ein Jahr Haft. Eine weitere Anzeige erwartet die Frau, weil sie ihr privates Tierheim ohne Genehmigung geführt hat.

P. zeigte sich geschockt davon, dass ihr die Tiere weggenommen wurden. „Sie war komplett überfordert und dürfte die Missstände nicht so arg gesehen haben“, sagt Zinnenburg.

Tierschützerin Nina Zinnenburg im Interview:
ÖSTERREICH: In welchem Zustand sind die Hunde jetzt?
Nina Zinnenburg: Einige von ihnen sind so verschreckt, dass wir sie betäuben müssen, um sie mitzunehmen. Die anderen konnten wir auf Tierheime aufteilen.

ÖSTERREICH: Was passiert jetzt mit den Tieren?
Zinnenburg: Wir bitten alle Tierfreunde, sich zu melden, damit die Hunde ein neues Zuhause bekommen können.

ÖSTERREICH: Konnten Sie mit der ehemaligen Besitzerin sprechen?
Zinnenburg: Ja, sie scheint komplett überfordert zu sein. Sie hat die Hunde sicher in guter Absicht aufgenommen, aber 50 Tiere zu versorgen, das ist einfach zu viel.

ÖSTERREICH: Ein Hund ist gestorben. Woran?
Zinnenburg: Der Kadaver wird erst obduziert. Die Todesursache wird in den nächsten Tagen feststehen.

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