Schlag gegen illegalen Handel: Weihnachtshund rechtzeitig befreit.
Das Foto im Internet war an Perversion kaum zu überbieten. Um zu demonstrieren, wie winzig der von ihr angebotene Chihuahua-Welpe ist, setzte ihn eine Ottakringer Händlerin einfach in ein Kaffeehäferl. Was lustig sein sollte, zeigte nur, dass der Minihund noch viel zu jung war, um seiner Mutter entrissen und illegal verkauft zu werden.
Der Kleine wurde im letzten Augenblick gerettet. Tierschützerin Indra Kley (31) von Vier Pfoten hat ihn gemeinsam mit Wiener Polizei und Amtstierarzt aus den Fängen der Welpen-Mafia befreit.
Die skrupellose Händlerin war zuvor von einer Kundin angezeigt worden. Die hatte einen Malteser-Welpen bei ihr gekauft. Ebenfalls erst wenige Wochen alt und darüber hinaus todkrank. Der Malteser litt an Parvovirose, ging elend zugrunde. Die Verkäuferin behauptete, die Welpen stammten von einer Freundin aus Ungarn, seien von dieser selbst gezüchtet worden. Alles sei in Ordnung. Seltsam nur, dass die Wienerin seit Langem regelmäßig unter verschiedenen Namen und Kontaktadressen ihre Tiere auf einschlägigen Online-Foren anbietet.
Tausende Welpen
werden angeboten
Auch am letzten Wochenende vor Weihnachten sind in Österreich Tausende dieser Hunde angeboten worden, 800 bis 900 allein in Wien. Indra Kley von Vier Pfoten: Es ist ein Geschäft mit Tierleid und Betrug an den Konsumenten. In vielen Fällen sind die Tiere schwer krank. Wenn sie nicht sterben, sehen sich die neuen Besitzer oft mit hohen Tierarztkosten konfrontiert.“
Der kleine Chihuahua-Welpe aus Ottakring aber wird überleben …
600 Welpen in 3 Jahren
Der jüngste Welpen-Skandal wurde diese Woche in Rohrbach aufgedeckt. Dort betrieb ein deutsches Ehepaar einen regen Hundehandel. Mindestens 600 Welpen soll es in den vergangenen drei Jahren illegal über das Internet verkauft haben. Mehrere Tiere sind unmittelbar nach der Abgabe an der tödlichen Parvovirose verendet.
Nach Österreich kam das Paar, weil in Deutschland bereits ein Tierhalteverbot ausgesprochen worden war. 63 Hundewelpen wurde jetzt beschlagnahmt. Sie sollen vermittelt werden.
© Tierschutzhaus
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© ÖSTERREICH/ Singer