Hunderte Flüge abgesagt

Sibirien-Kälte legt Europa lahm

02.02.2012

Ganz Europa erstarrt im Extremfrost. Am schlimmsten Osteuropa betroffen.

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© APA
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Die sibirische Kältewelle erstreckt sich über den gesamten Kontinent. Schon 120 Tote hat Hoch „Cooper“ gefordert, und ein Ende der Extrem­situation ist nicht in Sicht.

Am schlimmsten ist Osteuropa betroffen
In Polen ist die Zahl der Erfrorenen auf 29 gestiegen, in der ­Ukraine gab es bereits über 63 Kälteopfer, mehr als 900 Menschen mussten wegen Unterkühlung und Erfrierungen in Krankenhäusern untergebracht werden.

Im Osten der Ukraine wurden gar Temperaturen von bis zu minus 30°C gemessen. Die Rekordwerte sind laut hiesigen Meteorologen jedoch noch nicht erreicht. Bis Mitte nächster Woche hat „Cooper“ Europa weiter im Griff.

Auch in Rumänien ist die Zahl der Toten auf 22 gestiegen, Bulgarien gab den Tod von bisher zehn Menschen bekannt, 1.000 Schulen wurden geschlossen, Teile des Schwarzen Meeres froren zu. Auch in Tschechien wurden bereits vier Kälteopfer registriert.

Doch nicht nur der Osten kämpft mit der ausgedehnten Kaltfront, auch der Süden leidet unter den Folgen „Coopers“. In der Türkei etwa sind bereits über 180 Flüge ausgefallen, Verkehr und Energieversorgung sind beeinträchtigt, das Stromnetz ist teilweise zusammengebrochen, 1.000 Straßen des Landes sind unpassierbar. Auch ÖSTERREICH-Reporterin Isabelle Daniel saß im Schneegestöber in Istanbul fest.

Auch im sonst so sonnenverwöhnten Italien stören schwere Schneefälle Bahn- und Flugverkehr, zwei Züge Richtung Süditalien blieben unterwegs stecken und konnten erst mit zehnstündiger Verspätung weiterfahren. Auch Südfrankreich meldete über 40.000 Haushalte ohne Strom.

Auch der Verkehr in unserem nördlichen Nachbarland kämpft mit den unwirtlichen Bedingungen: Rund 20.000 Autofahrer mussten gestern in Deutschland bis zu drei Stunden auf den Pannendienst warten. Der Grund: Wegen der beißenden Kälte geben etliche Autobatterien derzeit den Geist auf.


Auf der nächsten Seite lesen Sie den oe24.at-Liveticker zum Kältechaos am Donnerstag nach:

 

20.30 Uhr: Russlands oberster Amtsarzt hat vor dem Demonstrieren gewarnt.  Mit Temperaturen von minus 18 Grad Celsius seien die Vorhersagen für Samstag "äußerst ungünstig", sagte der Chef der russischen Gesundheitsbehörden. Er rate den Menschen daher "grundsätzlich" davon ab, zu einer Demonstration zu gehen.
 

19.33 Uhr: Eine ganze Wohnsiedlung ist in Warschau bei minus 30 Grad ohne Heizung. Insgesamt 16 Gebäude sind von der Hauptleitung abgetrennt und derzeit ohne Heizung und heißes Wasser. In der Nacht auf Freitag werden die bisher kältesten Temperaturen des Winters mit minus 30 Grad und darunter erwartet.

19.00 Uhr: Sperre von Tiroler A12 wegen einsturzgefährdeter Halle aufgehoben. Knapp 24 Stunden nachdem die Tiroler Inntalautobahn (A12) bei Imst in Fahrtrichtung Westen wegen einer unter der Schneelast am Dach einzustürzen drohenden Produktionshalle gesperrt werden musste, ist sie nun wieder für den Verkehr freigegeben worden.
 

18.57 Uhr: Fahrkartenkontrolleure in der litauischen Hauptstadt Vilnius verteilen heißen Tee. Bei Tagestemperaturen von unter minus 20 Grad verteilen Fahrkartenkontrolleure an den meistfrequentierten Bushaltestellen dampfende Pappbecher an wartende Fahrgäste.

18.14 Uhr:  In der bulgarische Stadt Russe sank die Temperatur auf minus 15,6 Grad - das ist der tiefste Wert seit 50 Jahren für einen 2. Februar. Kälterekorde gab es an zehn Orten des Balkanlandes. Am kältesten war es mit minus 25,2 Grad in Sewliewo im Balkangebirge.
 

17.26 Uhr: Eisschollen behindern die Schifffahrt auf der Donau in Bulgarien. Eisschollen behinderten die Schifffahrt bei Silistra und Russe, teilte die bulgarische Donaubehörde mit.

16.40 Uhr: Laut Polizei soll gegen 18.00 Uhr entschieden werden, ob die A12  wieder freigegeben werden kann. Bis dahin müsse das Dach von den Schneemassen befreit und stabilisiert werden.

16.05 Uhr:  Eine an der A12 in Tirol gelegene Produktionshalle droht wegen der Schneelast am Dach einzustürzen. Die Tiroler Autobahn A12 ist in Imst in Fahrtrichtung Westen agesperrt.
 

15:29 Uhr: Die Temperatur-Karte: Klicken Sie auf das Bild um die interaktive Version zu laden. So kalt wird es heute Nacht in Österreich, stellenweise sind minus 30 Grad möglich:

 

14:42 Uhr: Versorgung laut OMW gesichert
Derzeit kommen aus Russland um 30 Prozent weniger Gas nach Österreich. Ursache ist der strenge Winter mit Temperaturen von bis zu minus 35 Grad. Einen Engpass bei der Gasversorgung in Österreich gebe es vorerst aber "durch eine starke Inlandsproduktion und strategische Speichervorräte" nicht, beruhigt Christopher Veit, Geschäftsführer der OMV Austria.

14:16 Uhr: Russland liefert weniger Gas
Durch die extreme Kälte drosselt Moskau den Gas-Export. Nach Österreich gelangen 30 Prozent weniger Gas. Laut OMV ist aber weiterhin die Versorgung gesichert. +++ Wir berichten hier LIVE +++

13:47 Uhr: Serie A: Milan fordert Spielabsage
Wegen des heftigen Wintereinbruchs in Italien fordert der AC Milan eine Verlegung seines für Sonntagabend geplanten Fußball-Erstligaspiels gegen SSC Napoli. "Es sind die schlimmsten Wetterverhältnisse seit 27 Jahren vorhergesagt. Bei Schnee und bis zu Minus zehn Grad sollte man nicht spielen", schrieb Milans Vize-Präsident Adriano Galliani an die Liga.

12:52 Uhr: Zahl der Toten steigt auf über 120
 Der Extremfrost in Europa hat die Zahl der Kältetoten auf über 120 steigen lassen - vor allem im Osten ist die Lage dramatisch. In der Ukraine erhöhte sich die Zahl der Erfrorenen um 20 auf 63. In Polen starben in Warschau bisher 29.

11:59 Uhr: Flug-Chaos in der Türkei
 In der Türkei behindern die seit Tagen andauernden Schneefälle immer mehr den Verkehr und die Energieversorgung. Allein auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul sind 180 Flüge ausgefallen. In der Metropole fiel ein halber Meter Schnee.

11:14 Uhr: Weiterer Kälte-Toter in der Steiermark
Schulkinder finden in einem Park in Bad Radkersburg eine männliche Leiche. Es handelt sich um einen 50 Jahre alten Radkersburger, der als Alkoholiker bekannt war.  Da der Tote keine äußeren Anzeichen eines Gewaltverbrechens aufwies, ging man vorerst eher von Erfrierungstod aus. Am Mittwoch starb eine Frau in Niederösterreich im Wald. Am Montag starb ein 72-Jähriger nach einem Autounfall in Herzogenburg bei St. Pölten. Damit hat die Killer-Kälte in Österreich bislang drei Tote gefordert.
 

11:10 Uhr: Temperatur-Update aus den Landesstädten: Wien minus 11 Grad, Sankt Pölten minus 13 Grad, Eisenstadt minus 11 Grad, Linz minus 9 Grad, Salzburg minus 10 Grad, Graz minus 7 Grad, Klagenfurt minus 7 Grad, Innsbruck minus 7 Grad, Bregenz minus 7 Grad.

10:55 Uhr: 29 Tote in Polen
 In Polen ist die Zahl der Kältetoten auf 29 gestiegen. Allein in den vergangenen 24 Stunden starben neun Menschen an den Folgen der Kälte. Innerhalb einer Woche erfroren damit 29 Menschen. Die meisten dieser Toten sind Obdachlose. Innenminister Jacek Cichocki rief die Bevölkerung am Donnerstag im Rundfunksender "Radio Zet" auf, schlafende Obdachlose an Haltestellen oder in Treppenhäusern nicht einfach zu ignorieren. "Jetzt ist der Moment, wo von unserer Sensibilität und Solidarität Menschenleben abhängen", sagte Cichocki.

10:38 Uhr: 4 Tote in Tschechien
In Tschechien hat die Kältewelle seit Wochenbeginn mindestens vier Menschen das Leben gekostet. Ein Obdachloser erfror in der Nacht zum Donnerstag in einem improvisierten Unterschlupf in Prag. Zuvor hatten Beamte im westböhmischen Pilsen (Plzen) die Leiche eines Wohnungslosen in einem Park entdeckt.
 

10:25 Uhr: Die aktuelle Temperatur-Karte für Österreich:

© www.wetter.at

10:01 Uhr: 83-Jährige in Niederösterreich erfroren
Eine 83-jährige Frau ist in einem Wald im Gemeindegebiet von Langegg im Bezirk Neunkirchen erfroren. Die Frau stürzte und schaffte es nicht mehr aufzustehen. (Hier geht's zum Artikel >>)

09:02 Uhr: 63 Kälte-Tote in der Ukraine
Die extreme Kälte hat in der Ukraine 20 weiteren Menschen das Leben gekostet. Damit starben an den Folgen des harten Winters bisher 63 Menschen, wie das Zivilschutzministerium mitteilte. Bei Temperaturen von stellenweise minus 30 Grad Celsius wurde die Lage immer dramatischer, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag. Die meisten Kälteopfer waren Obdachlose.

 

08:31 Uhr: Bahn- und Flugchaos in Italien
Starke Schneefälle belasten weiterhin mehrere Regionen Norditaliens. Dabei kam es zu Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr. Zwei Züge, die in Richtung Süditalien unterwegs waren, blieben unweit von Bologna stecken.

 

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