Mike Vogl

Autocorso durch Wien

Hunderte Teilnehmer bei Trauerkundgebung für Leonie

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Nach einem Autocorso legten zahlreiche Menschen Blumen in der Kaplan-Straße ab.

In Gedenken an die 13-jährige Leonie haben am Sonntag rund 500 Teilnehmer an einer Trauerkundgebung in Wien teilgenommen. Ab 10 Uhr fuhren Autos in einem Konvoi von Tulln nach Wien-Donaustadt und dann weiter zum Heldenplatz.

Hunderte Teilnehmer bei Trauerkundgebung für Leonie
© VOGL-Perspektive
× Hunderte Teilnehmer bei Trauerkundgebung für Leonie

Hunderte Teilnehmer bei Trauerkundgebung für Leonie
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Zu Fuß gehen die Teilnehmer dann zum Bundeskanzleramt, wo Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt werden. Danach folgt ein Lied, gefolgt von einer Schweigeminute ehe die Glocken der Michaelerkirche läuten.
 

Hunderte Teilnehmer bei Trauerkundgebung für Leonie
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Landau: "Kein Platz" für Gewalt gegen Frauen 

Caritas-Präsident Michael Landau plädiert dafür, dass sich Innenministerium und Justizministerium zusammensetzen und Lehren aus dem Fall ziehen sollen. So brauche es rasche, faire Asylverfahren, die Kapazitäten der Gerichte sollten erhöht werden. "Für Gewalt gegen Frauen darf in unserem Land kein Platz sein", betonte Landau am Sonntag in der ORF-"Pressestunde". Abschiebungen müssten auch nach Afghanistan möglich bleiben.

 Der Tod des Mädchens, das mutmaßlich von mehreren, teils vorbestraften Afghanen unter Drogen gesetzt und missbraucht worden ist, mache ihn "traurig, wütend, sprachlos", sagte Landau. Er erwarte sich, dass die Täter mit aller Härte des Gesetzes bestraft würden. Es dürfe zwar keinen Generalverdacht gegen Afghanen geben, aber es sei auch nicht rassistisch, die Statistiken zu benennen, wonach es sich um eine Gruppe junger Männer mit schwierigem, patriarchalen Gesellschaftsbild handle.

Zeuge: Leonie wurde in Todesfalle gelockt  

So sagt ein Freund der Clique in seiner Einvernahme aus: „Sie haben ein Mädchen, das einer von ihnen, nämlich der 16-Jährige, auf Instagram kennengelernt hat, von Tulln nach Wien gelockt. Dann haben sie das Mädchen mit Ecstasy wehrlos gemacht und in die Wohnung des 18-Jährigen gebracht und vergewaltigt.“

Die Indizien mehren sich, dass die NMS-Schülerin – die von einem Freund in der Nacht auf den 26. Juni zum Schwedenplatz gebracht wurde und dort auf der Partymeile Donaukanal auf drei ihrer späteren Peiniger traf – möglicherweise ohne dass sie es wusste, mit Ecstasy gefügig gemacht wurde.

Gestreckt. Eine Ex-Freundin des 18-jährigen Wohnungsmieters, in dessen Gemeindebauunterkunft die Hölle über Leonie hereinbrach: „Einige Afghanen strecken ihr Marihuana, indem sie GHB oder Liquid Ecstasy drauftröpfeln. Die Konsumenten werden damit schneller abhängig, neigen zu Halluzinationen, die Stimmungen schwanken, und man wird extrem offen. Frauen lassen dann Sachen zu, die sie sonst nicht machen würden.“ Experten kennen ein anderes Wort dafür: Vergewaltigungsdroge.

Tränen. Jedenfalls wäre ­damit zu erklären, warum einer der letzten einheimischen Freunde, der sie am Donaukanal sah, sagt, sie wäre um 0.30 Uhr gut drauf gewesen („Sie meinte: ‚Ich komm in 20 Minuten wieder, muss nur schnell etwas besorgen“), während ein anderer Leonie eine halbe Stunde später in Tränen aufgelöst sah. Da seufzte sie, dass es ihr gar nicht gut gehe.

Und doch ging sie mit den drei Afghanen mit. Was dann in der Wohnung von Armini Haji I. in der Donaustadt genau passierte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der 18-jährige Hadji I. behauptet, dass er mit den von ihm ins Spiel ­gebrachten mutmaßlichen Vergewaltigungen durch den 16-jährigen Ali Sena H. und Rasuli „den Boxer“ Z. (22) nichts zu tun habe. Er habe es nur unterlassen, ihr zu helfen, habe ihre Hand gehalten, ihre Tränen gesehen und sich gewundert, dass sie dauernd mit sich selbst sprach – nach bis zu elf in Getränke gemischten Ecstasy-Tabletten!

Dealer. Den Drogennachschub soll in den Morgenstunden Shahed S. (23), der mit dem E-Scooter vom Prater herüberkam, gebracht haben. Auch er soll brutal über die 13-Jährige hergefallen sein, leugnet aber, überhaupt in der Wohnung gewesen zu sein. Der Mieter wird wiederum vom Freund der Clique belastet: „Er hat sie mit Kondom vergewaltigt.“ Für alle gilt die Unschuldsvermutung. 

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